Leben - in neuer Version ‘05

04.02.2005
Mit "iLife" von Apple lassen sich Audiodateien, Videos und Fotos bearbeiten und archivieren. Version "‘05" der Software-Suite hat ordentlich an Funktionen zugelegt und bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Von Dr. Thomas Hafen

Als "Microsoft Office für das Leben nach der Arbeit" positioniert Apple sein Komplettpaket "iLife". Es besteht aus den fünf Programmen "iPhoto", "iMovie", "iDVD", "Garageband" und "iTunes", mit denen sich Audio-, Video- und Fotodateien bearbeiten und archivieren lassen. Updates sind seit dem letzten Versionssprung kostenpflichtig. Ausnahme ist nur die MP3-Jukebox "iTunes", deren aktuellste Version erst bei 4.7 angelangt ist und die sich immer noch kostenlos von der Webseite des Anbieters herunterladen lässt. Neuen Macs liegt das Paket außerdem standardmäßig bei.

Viel Speicherplatz erforderlich

Wer iLife komplett installieren will, sollte ordentlich Platz auf der Festplatte haben: 4,7 GB genehmigen sich die fünf Programme bei einer Neuinstallation; ein Update von der Vorgängerversion frisst 3,7 GB. Den meisten Platz nehmen dabei das digitale Tonstudio Garageband und der DVD-Autor iDVD ein. Verzichtet man auf die beiden, reichen 350 MB zum Installieren aus.

Garageband hat im Vergleich zu den anderen iLife-Bestandteilen auch im Funktionsumfang am deutlichsten zugelegt. Bis zu neun Tracks lassen sich nun gleichzeitig aufnehmen, die Spuren lassen sich transponieren, in Ton und Rhythmus korrigieren oder als Loop abspeichern. Wer das Programm im semiprofessionellen Umfeld einsetzen will, braucht aber ordentlich Rechenpower sowie zusätzliche Hardware, um Instrumente anschließen zu können.

Raw-Dateien und Videos kann es nun auch

Deutlich erwachsener ist auch "iPhoto" geworden. So kann das Archivierungsprogramm nun auch Raw-Dateien und Videos importieren und verwalten. Beim Rohdaten-Import muss man sich allerdings Zeit lassen. Bis ein acht Megapixel großes Bild eingelesen ist, benötigt iPhoto auf einem G4-Powerbook mit 867 MHz Takt und 640 MB RAM rund 15 Sekunden - eine Aufgabe, die Adobe Photoshop CS auf demselben Rechner in vier Sekunden erledigt. Das Programm unterstützt außerdem nur eine relativ kleine Anzahl der herstellereigenen Raw-Formate. Auch ein Importfilter für DNG (Digital Negative), ein von Adobe ins Leben gerufenes, herstellerunabhängiges Format für Kamera-Rohdaten, fehlt leider.

Konkurrenz für Bildbearbeitungsoftware?

Mit neuen Bearbeitungsfunktionen für Helligkeit/Kontrast, Farbe, Sättigung, Schärfe et cetera macht iPhoto nun ausgewach- senen Bildbearbeitungsprogrammen Konkurrenz. Geradezu genial ist das neue Werkzeug "Begradigen". Es blendet ein Gittermuster ins Bild ein, anhand dessen sich beispielsweise ein schiefer Horizont leicht korrigieren lässt.

Wie der Name schon andeutet, zeichnet sich das Videoschnittprogramm iMovie HD vor allem durch die native Unterstützung von High Definition Video (HDV) aus. Somit lassen sich nun Filme mit bis zu 1.920 x 1.080 Pixel Größe erstellen - entsprechendes Rohmaterial vorausgesetzt.

Neue Funktionen beim Brennen

Besonders Besitzer externer DVD-Laufwerke dürften sich über eine neue Funktion in iDVD freuen. Statt wie bisher nur mit Apple-eigenen "Superdrive"-DVD-Brennern zusammenzuarbeiten, kann das Programm nun fertige Projekte auch als Disk Images ablegen. Diese lassen sich dann mit beliebigen Brennprogrammen und allen Mac-kompatiblen Brennern auf ein Medium schreiben. Das Paket ist ab sofort erhältlich und kostet 49 Euro. Wer nach dem 10. Januar 2005 eine Vorgängerversion erstanden hat, bekommt das Update für 19 Euro.

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