Legato verzeichnet kräftiges Umsatzplus bei Backup-Software

03.06.1998

MÜNCHEN: Immer mehr Unternehmen erkennen offensichtlich die wachsende Bedeutung von Storage-Management-Konzepten und Backup-Strategien. So verzeichnete die Legato Systems Inc., Anbieter von Speicher-management-Software für 1997 Rekordumsätze. Mit neuen Software-Tools will das Unternehmen künftig seine Spitzenposition weiter ausbauen und gleichzeitig auf neue Entwicklungstrends in diesem Marktsegment reagieren.Allen Grund zur Zufriedenheit hatte Louis C. Cole, President und Chief Executive Officer der im kalifornischen Palo Alto beheimateten Legato Systems Inc., als er Ende Januar die Ergebnisse des abgelaufenen Kalenderjahres präsentierte. Um 51 Prozent auf 81,8 Millionen Dollar stieg der Gesamtumsatz des Unternehmens. Beim Nettogewinn konnte man sogar ein sattes Plus von 82 Prozent auf 15,7 Millionen Dollar vermelden.

Die strategischen Ziele für 1998 sind laut Cole klar definiert. Demnach soll die Führungsposition in traditionellen Marktsegmenten behauptet werden, gleichzeitig allerdings will die Softwareschmiede ihre Präsenz im Enterprise-Markt deutlich auszubauen. Der Grund für die geänderte Unternehmensausrichtung sind die Prognosen der Marktforscher. Sie rechnen für das Kundensegment Großkunden mit überproportionalen Zuwachsraten.

Enterprise-Anwender planen langfristig

M+A+P=S" Manageability + Availability + Performance = Scalability. Auf diese kurze Formel bringt Edward B. Cooper, Vice President Marketing, Legatos Lösungsansatz für zukünftige Enterprise-Storage-Management-Architekturen. Mit diesem Konzept möchte das Unternehmen seinen Worten nach IT-Manager sowohl strategische als auch architektonische Perspektiven bieten und damit langfristig Investitionen schützen.

Als zentrale Plattform für diese Gebilde dient dabei das von Legato entwickelte GEMS-Konzept (Global Enterprise Management of Storage). Mit ihm sollen laut Anbieter die Administratoren über die gesamte Organisation hinweg mit Hilfe von geeigneten Werkzeugen verteilte Storage- Management-Ressourcen verwalten können.

GEMS 1.1 ist mit einer Web-Browser-Schnittstelle ausgerüstet und besteht im wesentlichen aus drei Komponenten:

- Management der Standardvorgänge durch einen Policity-Manager.

- Softwaredistribution und Softwaremanagement über einen Software-manager.

- Die Lizenzvergabe und -verteilung erfolgt über einen Lizenzmanager.

Die Kontrolle, Konfiguration und Überwachung verteilter Storage Knotenpunkte (sogenannter Storage- Notes) durch den Systemadministrator erfolgt dabei über Java-Objekte.

Als weiteres neues Tool präsentiert Legato den NetWorker 5.1 für Windows NT und Unix. Die Software läßt sich voll in das GEMS-Konzept integrieren. Das Programm soll den Verwaltungsaufwand bei der Datensicherung in umfangreichen Netzen von Desktops, Workstations und Servern erleichtern. Datensicherungsgeräte können damit von jedem Punkt des Netzwerkes aus wie lokale Geräte verwaltet werden. Verbessert wurde insbesondere die Desaster Recovery-Funktion für Windows NT. Mit dem NetWorker 5.1 können Anwender jetzt das Betriebssystem von jedem Stadium der Zerstörung aus wiederherstellen.

Positive Impulse erhoffen sich die Amerikaner, die in Deutschland mit einem Vertriebsbüro in Martinsried bei München vertreten sind, durch eine Kooperation mit Netscape. Gemeinsam kündigten beide Unternehmen die Entwicklung einer speziellen Backup-Lösung für Netscape SuiteSpot Server Software an. Sie soll dem Anwender erlauben, sogenannte "Hot-Backups" auszuführen, während der Netscape Messaging Server also noch online ist. Das heißt, Anwender verfügen über einen ununterbrochenen Zugang zu ihrer elektronischen Post.

Während GEMS 1.1 und auch der NetWorker 5.1 bereits ab März verfügbar sind, wird das NetWorker Business Suite Modul für Netscape noch einige Zeit auf sich warten lassen. Voraussichtlich ab dem dritten Quartal diesen Jahres soll es für Windows NT, Solaris, HP-UX, AIX, Digital Unix und IRIX verfügbar sein.

Bedeutung des Enterprise-Marktes wächst

Von 800 Millionen Dollar im Jahr 1996 auf 2,9 Milliarden Dollar im Jahr 2001 wird der Markt für Storage-Management-Software nach den Erwartungen der Analysten wachsen. Gleichzeitig erwarten die Marktforscher eine deutliche Verschiebung bei den Rechnerumgebungen. Während der Schwerpunkt 1996 noch bei dezentralisierten Workgroups und Netzwerken lag, sollen zukünftig zentrale Enterprise-Systeme eine deutlich größere Rolle spielen.

Auf diese Trendwende baut auch Legato-Chef Cole. Er zieht für 1997 eine durchweg positive Bilanz und blickt zuversichtlich in die Zukunft. "Das Enterprise-Geschäft wächst sehr stark - sowohl bei uns als auch bei unseren Kunden. Die beträchtlichen Investitionen, die im vergangenen jahr in die verschiedenen Produktlinien und in den Ausbau von Vertrieb, Service und Support getätigt wurden, haben sich ausgezahlt. Wir sind gespannt auf das Jahr, das vor uns liegt." (sd)

Marketingchef Cooper: Nach der Adaption der Legato-Software durch Oracle, Informix, Bull, NEC und HP setzt das Unternehmen jetzt auf eine Zusammenarbeit mit Netscape.

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