Leistungsstarker Prozessor für Notebooks

02.05.2002
Hohe Performance für unterwegs verspricht AMD mit seinem neuen mobilen Prozessor, dem Mobile Athlon XP 1700+.

Eines gleich vorweg: Der mobile Athlon XP 1700+ wird ebenfalls wie seine stationären Kollegen nicht mit der angegebenen Frequenz von 1.700 MHz getaktet, sondern mit "nur" 1,467 GHz. Seit Einführung des mobile Athlon 1500+ vermarktet AMD auch Notebook-Prozessoren mit den umstrittenen Quantispeed-Werten. Die liegen um einiges höher, als der tatsächliche Takt. Danach ist die CPU genauso schnell wie ein vergleichbarer Prozessor, der tatsächlich mit 1.700 MHz betrieben wird. Die offizielle Erklärung des Chip-Herstellers: Damit soll die Überlegenheit der Thoroughbred- und Palomino-Kerne gegenüber dem vorher verwendeten Thunderbird-Kern demonstriert werden. Allerdings liegen diese Werte - mehr oder weniger zufällig - nahe bei den Werten der echten Taktraten des mobilen Pentium 4 von Intel, die vor etwa acht Wochen mit 1,6 und 1,7 GHz vorgestellt wurden.

Der mobile Athlon wird in zwei Versionen gefertigt: Einmal mit dem OPGA-Gehäuse (Organic Pin Grid Array) für den Sockel A und zum anderen in dem kleineren Mikro-PGA-Gehäuse (Mikro Pin Grid Array) für Subnotebooks.

Die OPGA-Version ist kompatibel zu den bisherigen mobilen Athlon-CPUs und wird in 0,18-Mikrometertechnologie gefertigt. Der kleinere Bruder wird komplett in Kupfertechnologie und einem 0,13-Mikrometerprozess hergestellt. In beiden Versionen steckt im Inneren ein Thoroughbred-Kern, den AMD damit wie auch schon den Palomino-Kern, für Notebooks früher als für Desktop-CPUs auf den Markt bringt.

Aufgrund der kleineren Die-Größe soll die Mikro-PGA-Version mit geringerer Kernspannung laufen und damit eine bessere Leistungsbilanz aufweisen.

Der Thoroughbred-Kern

Im Vergleich zum Palomino-Kern bietet der Thoroughbred-Kern keine Zusatzfunktionen, er besitzt also auch wie sein Vorgänger 128 KB Level-1-Cache und 256 KB Level-2-Cache. Weiterhin unterstützt er 3Dnow und SSE-Befehle. Ebenfalls integriert ist die bei AMDs mobilen Prozessoren übliche Stromsparfunktion Powernow. Damit lässt sich während des Betriebes, ähnlich wie bei Intels Speedstep-Technologie, Kernspannung und Kerntakt anheben oder absenken.

Als wirkliche Neuerung unterstützt die Mobil-Version zusätzlich zum Bustakt von 200 MHz nun auch den schnelleren FSB 266, aber nur, wenn auch die übrigen Komponenten auf dem Board dazu fähig sind.

Durch die Änderung des Fertigungsprozesses von 0,18 auf 0,13 Mikrometer konnte AMD die Chipgröße von 129 Quadratmillimetern auf 85 Quadratmillimeter schrumpfen. Deshalb passen jetzt mehr Dies auf einen Wafer, wodurch bei gleich bleibenden Produktionskosten für einen Wafer die Anzahl der Chips gesteigert wird. AMD kann den einzelnen Prozessor billiger herstellen.

Ein weiterer Vorteil: Durch die geringere Strukturbreite kommt der Prozessorkern mit einer kleineren Kernspannung aus. AMD gibt 1,05 bis 1,45 Volt bei den geforderten Taktraten an. Der Palomino-Kern benötigte bei derselben Taktrate noch rund 1,75 Volt.

Für den Athlon XP mit Palomino-Kern gibt AMD eine Leistungsaufnahme von 57,4 Watt bei einer Kernspannung von 1,75 Volt an. Bei einer Versorgungsspannung von 1,45 Volt läge die Leistungsaufnahme immer noch bei stattlichen 40 Watt. Erst mit einer Core-Spannung von 1,05 Volt käme auf einen interessanten Wert um die 20 Watt.

Damit käme AMD in die Bereiche der mobilen CPUs von Intel, das die Leistungsaufnahme seiner Notebook-CPUs mit rund 30 Watt für die 1,7 GHz-Version und etwa 22 Watt für die 1,2 GHz-Version angibt.

Die bisherigen mobilen CPUs von AMD werden bald vom Markt verschwinden, aus den Preislisten von AMD sind sie jedenfalls schon gestrichen. Der Mobile Athlon XP 1700+ kostet für OEM-Hersteller 489 Dollar bei Abnahme von 1.000 Stück.

Sharp hat beispielsweise schon ein Notebook mit dieser CPU im Programm.

www.amd.de

ComputerPartner-Meinung:

Mit dem Mobile Athlon XP hat AMD einen leistungsstarken Prozessor für Notebooks entwickelt. Aufgrund des günstigen Preises wird die CPU wohl bald in vielen Notebooks zu finden sein. (jh)

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