Leitz ELO Office 3.0: Dokument-Management für den Hausgebrauch

12.12.1997
MÜNCHEN: Nach zwei Jahrzehnten elektronischer Revolution gewinnen die Protagonisten des papierlosen Büros langsam an Boden. Da erscheint es logisch, daß die klassischen Büro-Vollsortimenter die Flucht nach vorne antreten müssen. Der altehrfürchtige Anbieter der Aktenordner - das Unternehmen Louis Leitz International GmbH & Co. - versucht sich jetzt auch mit einer elektronischen Variante. Wir haben das Produkt etwas näher unter die Lupe genommen.DIN3: Der Elektronische Leitz Ordner (ELO) in der Version 3.0 versucht mit seiner Konzeption, das klassische Ablagekonzept mit Aktenordnern auf den PC zu übertragen. Und damit sind genaugenommen bereits die deutlichsten Stärken und Schwächen umrissen. Denn einerseits ist die Bedienung durchaus als intuitiv zu bezeichnen, sofern sich der Anwender an die herkömmlichen Arbeitsweisen hält. Andererseits verschenkt Leitz damit die Chance eines modernen, an die Benutzeroberfläche gängiger Betriebssysteme angelehnten Umgang mit Dokumenten.

MÜNCHEN: Nach zwei Jahrzehnten elektronischer Revolution gewinnen die Protagonisten des papierlosen Büros langsam an Boden. Da erscheint es logisch, daß die klassischen Büro-Vollsortimenter die Flucht nach vorne antreten müssen. Der altehrfürchtige Anbieter der Aktenordner - das Unternehmen Louis Leitz International GmbH & Co. - versucht sich jetzt auch mit einer elektronischen Variante. Wir haben das Produkt etwas näher unter die Lupe genommen.DIN3: Der Elektronische Leitz Ordner (ELO) in der Version 3.0 versucht mit seiner Konzeption, das klassische Ablagekonzept mit Aktenordnern auf den PC zu übertragen. Und damit sind genaugenommen bereits die deutlichsten Stärken und Schwächen umrissen. Denn einerseits ist die Bedienung durchaus als intuitiv zu bezeichnen, sofern sich der Anwender an die herkömmlichen Arbeitsweisen hält. Andererseits verschenkt Leitz damit die Chance eines modernen, an die Benutzeroberfläche gängiger Betriebssysteme angelehnten Umgang mit Dokumenten.

Große Mühe haben sich die Entwickler bei dem Versuch gegeben, die Dokumente aus möglichst vielen Quellen in den Griff zu bekommen. Spezielle Druckertreiber, TWAIN-Scanner- und OLE-Unterstützung, sowie eine direkte Einbindung in die Microsoft-Office-Produkte sichern den Zugang zu Dokumenten. Eine Texterkennungssoftware läßt sich, sofern vorhanden, ebenfalls integrieren. Weniger gut gelöst sind hingegen Retrieval und Export. Suchergebnisse und deren Dokumente finden kaum den Weg aus der ELO-Umgebung heraus und machen ELO zu einer propietären Archivierungslösung. Immerhin unterstützt ELO mehrere Anwender mit einem eigenen Sicherheitssystem, das Arbeitsgruppen mit einem gemeinsamen Archiv möglich macht.

Als altbacken und unzeitgemäß muß die Programmoberfläche bezeichnet werden. Eine gutgemeinte farbige Markierung der Schalter in der Buttonleiste etwa sorgt für optisches Chaos. Jede Menge Ungereimtheiten beim Einsatz der rechten Maustaste, eine nahezu manische Ausstattung von Knöpfen mit Symbolen sowie ein insgesamt wenig durchdachtes und mäßig umgesetztes Oberflächendesign machen das berechtigte Konzept zunichte. Es macht einfach keinen Spaß, dieses Programm zu bedienen.

Dabei steckt ein flotter Kern in ELO. Was auch immer ELO mit den Dokumenten anstellt - es geht flott und macht das Programm damit auch für ältere Rechner auf niedrigerem Leistungsniveau empfehlenswert.

Handbuch und die Online-Hilfe sind ebenfalls sehr ordentlich verfaßt und konzeptioniert. Mag auch der erfahrenere Anwender die Step-by-Step-Orgien, die etwa das Handbuch feiert, beim Studium als störend empfinden, die eigentliche Zielgruppe - Anwender mit wenig PC-Erfahrung - werden gut bedient. Allerdings liefert Leitz damit selbst den Beweis, daß das Programm sehr erklärungsbedürftig ist.

Das Rahmenprogramm von Leitz für Händler ist nahezu tadellos. Der Anbieter gewährt nahezu jede erdenkliche Unterstützung und sorgt vor allem auch mit eigenen Aktionen für eine hohe Präsenz des Produktes im Markt. Ebenfalls positiv fallen Multimedia-Präsentationen von Leitz auf, die den Beratungsaufwand minimieren sollen. Die Voraussetzungen, die ein Händler erfüllen soll, um in den Genuß dieses Supports zu kommen, erscheinen uns allerdings unangemessen hoch. Zweifel hinsichtlich der Durchschlagskraft dieses Programmes als Einzelprodukt sind angebracht.

Im Bundle mit anderen Produkten - Hewlett-Packard legt ELO etwa dem jüngsten Scanner 6100C bei - kann der Elektronische Leitz Ordner attraktiv sein. (gr)

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