Lenovo in neuen Räumen

29.05.2006
Man kann es schlechter treffen: 65 Lenovo-Mitarbeiter hatten ihre Umzugskisten gepackt und zogen aus dem IBM-Gebäude in Stuttgart in den "Debitel"-Turm nach Vaihingen. Ende Juni ist offizielle Eröffnung.

Von Damian Sicking

Lenovo-Geschäftsführer Marc Fischer fühlt sich an seinem neuen Arbeitsplatz richtig wohl. Zum 1. Mai zog der PC-Hersteller aus dem IBM-Gebäude an der Pascalstraße in Stuttgart in die neue Adresse Gropiusplatz 10 in Stuttgart-Vaihingen. Hier, im repräsentativen Debitel-Turm, hat Lenovo die achte bis zehnte Etage gemietet, 65 von rund 140 Lenovo-Mitarbeiter haben auf 1.500 Quadratmetern ihren neuen Arbeitsplatz.

Fischer ist sichtlich zufrieden mit seiner Gebäudeauswahl. "Wir wollten ein Gebäude, das nicht zu weit entfernt ist von unserem bisherigen Standort und das sich vorzeigen lässt", sagt er bei einem Besuch von ComputerPartner. "Unsere Mitarbeiter und die Gäste, die wir bisher hier begrüßen konnten, fühlen sich wohl", sagt er, und das glaubt man - nicht zuletzt angesichts der schönen Aussicht - gerne. Am 30. Juni soll mit einem Fest der neue Standort offiziell eingeweiht werden. Ebenfalls im Juni werden die Lenovo-Niederlassungen in Frankfurt und Düsseldorf aus den IBM-Gebäuden ausziehen.

Unterdessen geht das Tagesgeschäft natürlich weiter. Dabei stellt sich heraus, dass die Blütenträume mancher Lenovo-Manager in Bezug auf die Mittelstandsmodelle der Serie "Lenovo 3000" nicht so schnell Realität werden wie gewünscht.

Für Deutschland-Chef Fischer ist es keine Überraschung. "Unsere Marke ist beim Mittelstand einfach noch nicht so bekannt, hier müssen wir noch viel tun. Darüber hinaus brauchen wir, um erfolgreich SMB- und Mittelstandskunden adressieren zu können, mehr und andere Vertriebspartner. Das alles geht nicht innerhalb von nur drei Monaten", sagt er.

Grundsätzlich aber ist er mit der Absatzentwicklung im Notebook-Bereich über die vergangenen drei Quartale zufrieden. Das gilt nicht für den Bereich Desktops. Bei den Desktops sind die Lenovo-Modelle preislich nicht immer wettbewerbsfähig; außerdem gibt es Lücken im Sortiment. Fischer setzt jetzt auf die Folgen einer Reorganisation im Lenovo-Konzern. So gab es bisher jeweils zwei Entwicklungs- und Einkaufsabteilungen (in China und USA), die jetzt zusammengeführt werden. Davon verspricht sich Fischer eine bessere Kostenstruktur, Skaleneffekte sowie eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Für Ende dieses Jahres rechnet er bereits mit ersten positiven Effekten aus dieser Reorganisation.

Was die Geschäftsentwicklung in Deutschland für den Rest dieses Jahres betrifft, hält sich Fischers Optimismus in Grenzen. Zwar hat der Notebook-Absatz im ersten Quartal insgesamt um fast zehn Prozent zugelegt, doch betrifft dies nach seiner Beobachtung vor allem den Consumer-Markt. Im B-to-B-Geschäft sieht er derzeit "wenige große Projekte draußen". Auch die neue Windows-Version Vista wird in diesem Jahr noch keine Impulse bringen, im Gegenteil: Das eine oder andere Unternehmen wird eine mögliche Investition sogar aufschieben, bis das neue Betriebssystem wirklich verfügbar ist.

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