LESERBRIEF

14.06.1996
Artikel "Software- und Systemhäuser auf Geldsuche: ,Wir sind die Bittsteller der Nation'" in ComputerPartner 8/96 S. 60f.Die Finanzierungspraktiken der deutschen Banken und Sparkassen sind existenzvernichtend, da diese selbst nicht bereit sind, wie Unternehmer zu arbeiten. Offenbar dienen diese Institutionen nur noch dazu, Guthabenkonten zu verwalten, wie wir es erfahren mußten, und Immobilienfinanzierungen mit den banküblichen Abschlägen durchzuführen.

Artikel "Software- und Systemhäuser auf Geldsuche: ,Wir sind die Bittsteller der Nation'" in ComputerPartner 8/96 S. 60f.Die Finanzierungspraktiken der deutschen Banken und Sparkassen sind existenzvernichtend, da diese selbst nicht bereit sind, wie Unternehmer zu arbeiten. Offenbar dienen diese Institutionen nur noch dazu, Guthabenkonten zu verwalten, wie wir es erfahren mußten, und Immobilienfinanzierungen mit den banküblichen Abschlägen durchzuführen.

Wenn einem aufstrebenden Unternehmen mit langjähriger Praxis und einem Gesamtvermögen von insgesamt zwei Millionen Mark eine zukunftsorientierte Investition von deutschen Banken und Sparkassen nicht ermöglicht wird, weil sowohl das Anlagen- als auch das Umlaufvermögen nur mit einer Deutschen Mark bewertet wird, dann kann zum Beispiel ein Sprecher des Firmenmarketing der Deutschen Bank nicht davon reden, daß Warenvorräte als Sicherheit akzeptiert werden. Wir mußten mit der Deutschen Bank und auch anderen deutschen Banken und Sparkassen andere Erfahrungen machen. Unternehmer zu sein, heißt, auch ein gewisses Risiko mitzutragen, wozu die Gesellschafter unseres Unternehmens in einer großzügigen Form bereit sind. Deutsche Banken und Sparkassen sind hierzu nicht bereit und verstecken sich hintern den von unseren Politikern abgesegneten Kreditgesetzen. Geleeartig ziehen sich Banken auch dadurch aus der Affäre, daß sie die Arbeit von Unternehmensberatern in den Vordergrund stellen. Zumindest mit einem von zighunderten haben wir nur schlechte Erfahrungen machen können.

Es gibt neben der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung und der Bayerischen Beteiligungsgesellschaft eine Vielzahl von anderen Bürgschafts- und Beteiligungsgesellschaften in unserem Wirtschaftsraum, die offenbar für eine über zwanzig Jahre bestehende GmbH mit einem Stammkapital von 1,25 Millionen Mark nicht die richtigen Programme haben. Mal ist unser Unternehmen zu klein, mal zu groß, mal zu alt. Nach unserem Kenntnisstand ist es sowohl der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung und der Bayerischen Beteiligungsgesellschaft vollkommen egal, was mit kleinen und mittleren Unternehmen geschieht. Für die Maxhütte und andere, wie Bremer Vulkan, Klöckner etc. hätte es sicher ein entsprechendes Programm gegeben, da hier mehr als nur 30 Arbeitsplätze zur Disposition stehen.

Einem bayerischen Unternehmen, das sich erfolgreich mit der Entwicklung, der Fertigung und dem Vertrieb von zukunftsorientierten und innovativen Produkten beschäftigt, sollte doch die Ausweitung des Vertriebs, die unbedingt notwendig ist, um bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen, auch über bayerische Grenzen hinaus ermöglicht werden.

Dieser Staat sollte wissen, daß gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, die Angestellten und Arbeiter, das Rückgrat dieser Nation sind, und danach handeln. Auf viele Bürgschafts- und Beteiligungsgesellschaften könnte die Regierung sowohl von München als auch von Bonn ihren Einfluß ausüben. Nur: Wer ist bereit, dieses zu tun?

Dennoch möchten wir auch positiv anmerken, daß Herr Joachim Feldmann, Pressesprecher des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, unser Anliegen an den Referatsleiter für Bürgschaften und Unternehmenskonsolidierungen weitergeleitet hat. Über ein positives Ergebnis würden wir uns sehr freuen.

Positiv ist auch, daß bisher der Bankvorstand einer kleineren Bank unternehmerisch und vertriebsorientiert denkt und unsere Zukunftsperspektiven auch verstanden hat. Das Ergebnis bleibt jedoch abzuwarten.

Willi Bußmann, Geschäftsführender Gesellschafter der ZI Gesellschaft für Zeit- und Informationserfassung, Neuried.

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