Auf den Leserbrief "Böses Foul von Adobe" in der ComputerPartner 15/98, Seite 8, erhielten wir folgende Antwort.
Die Aussage im Artikel bezüglich der "Legalisierung von OEM-Produkten" bezog sich auf die Tatsache, daß einzelne Händler Bundles aus Photoshop und beispielsweise Scannern getrennt haben, um das Programm zum Normalpreis zu verkaufen. Das wurde, zum Teil auch in großen Stückzahlen, wahrgenommen. Das entsprach nicht mehr den Bedingungen eines Bundles. Das getrennte Verkaufen von Bundle-Versionen ist illegal. Diese Praxis führte zum Teil zu massiver Kritik seriös agierender Fachhändler. Diese Umstände waren auch der Grund, die Vollversion von Photoshop nicht mehr zu bundeln.
Adobe Photoshop ist weiterhin im Bundle mit Hardware erhältlich, nämlich in Form der Limited Edition (LE-Version). Das Update der LE-Version auf die Vollversion ist nur über Adobe Direct erhältlich, um Mißbrauch nicht wieder Tür und Tor zu öffnen.
Ich möchte aber doch noch darauf hinweisen, daß wir das Upgradeverfahren von Vollversionen dem Fachhandel geöffnet haben. Möglich wurde dies durch ein neues Installationsprogramm, das das Vorhandensein einer Version des jeweiligen Programms auf der Platte abfragt. Die Prüfung von Seriennnummer und Kaufnachweis ist nicht mehr notwendig. Dieses Verfahren wird bei allen zukünftigen Upgrades von Adobe-Produkten eingesetzt. Die für den Fachhandel positive Wirkung dieser Entscheidung zeigt sich auch bereits in einer deutlichen Verschiebung der Upgrade-Bestellungen weg von Adobe Direct hin zum Fachhandel. Legt man die Verkäufe im Channel in den ersten sechs Wochen nach Produktverfügbarkeit im Vergleich zur Einführung von Adobe Photoshop 4.0 zugrunde, ergibt sich bei den Upgrades eine glatte Verdoppelung. Entsprechend rückläufig sind die über Adobe Direct vertriebenen Upgrades. Der Absatz von Upgrades insgesamt, also Channel und Adobe Direct, stieg um rund sieben Prozent. Bezogen auf die Vollversionen sehen wir einen Anstieg um ein Prozent. Dabei ist zu bedenken, daß die Ankündigung von Photoshop 5.0 sehr zeitnah zur Verfügbarkeit erfolgte, so daß sich im Vergleich zu Photoshop 4.0 nicht so viele Orders im Fachhandel stauen konnten. Der Abverkauf von Photoshop 5.0 läuft auch derzeit auf hohem Niveau weiter, so daß insgesamt mit einem deutlich stärkeren Volumen im Vergleich zur Vorgängerversion gerechnet werden kann.
Uwe Kemm, Sales Director der Adobe Systems GmbH in Unterschleißheim