Leserbriefe

11.01.1996
Der Alptraum jedes Anwenders ist wieder einmal Wirklichkeit geworden. Nach der Installation eines "neueren, besseren" Betriebssystems läuft so ziemlich alles: die Nase, der Kaffee, der Gebührenzähler am Telefon, nur der Computer mit der angeschlossenen Peripherie leider nicht.Im konkreten Fall bedeutet dies, daß der HP LaserJet 4 auch mit den besten Überredungskünsten nicht dazu zu bewegen ist, an einer Microsoft WindowsNT 3.51 Workstation Schrift anders als in voller Farbsättigung (100 Prozent Schwarz) auszudrucken.

Der Alptraum jedes Anwenders ist wieder einmal Wirklichkeit geworden. Nach der Installation eines "neueren, besseren" Betriebssystems läuft so ziemlich alles: die Nase, der Kaffee, der Gebührenzähler am Telefon, nur der Computer mit der angeschlossenen Peripherie leider nicht.Im konkreten Fall bedeutet dies, daß der HP LaserJet 4 auch mit den besten Überredungskünsten nicht dazu zu bewegen ist, an einer Microsoft WindowsNT 3.51 Workstation Schrift anders als in voller Farbsättigung (100 Prozent Schwarz) auszudrucken.

Was bei Bildern kein Problem darstellt, entpuppt sich bei normalem Text als schiere Unmöglichkeit. Egal, was man im Treiber oder im Programm einstellt, immer grinst den Anwender eine satte, vollfarbige Schrift an. Gut, wozu hat man mehrere Drucker? Flugs den alten Farbdrucker (Canon BJC-600) ausgepackt und angeschlossen. Und siehe da, auch hier zwar Farbe, aber nur im vollen Ton. Naja, wozu hat man einen Internet-Anschluß. Der Canon-Server stellt einen neuen Treiber zur Verfügung, der das Problem behebt. "Klasse", denkt sich der erfreute Anwender, der sich schon kurz vor der Lösung wähnt. Schnell eine Verbindung zum HP-Server aufgebuat. Nach zirka einer Stunde ist klar, daß hier kein Treiber für NT zu finden ist. Also den Hersteller anrufen. Leider hat HP den Service von der 0130er auf eine 0180-5er Nummer umgestellt, aber was tut man nicht alles dem Seelenfrieden zuliebe. Doch HP entwickelt die Treiber nicht selbst, sondern überläßt diese Aufgabe Microsoft. Die Microsoft-Homepage ist zwar

bunt und unübersichtlich, doch nach zwei Stunden ist klar, daß auch hier kein Treiber für "alte" Drucker zu finden ist. Es ist auch ein Unding, einen zirka fünf Monate alten Drucker mit einem noch älteren Betriebssystem betreiben zu wollen. Ein Anruf bei Microsoft ergibt, daß man dem Anrufer natürlich gerne einen entsprechenden Treiber zukommmen lassen möchte. Die Kosten von 17 Mark für eine Diskette erscheinen angesichts der mittlerweile aufgelaufenen Kosten für Telefon und Internet als geradezu lächerlich.

Nach zirka zehn Tagen ist die Diskette im Briefkasten, nach weiteren zehn Minuten offensichtlich, daß sich darauf derselbe Treiber befindet, mit dem es auch vorher schon nicht ging. Eigentlich ein Witz, wenn man berücksichtigt, daß in dem Bestellfax für den Treiber die Version genannt und eindeutig als fehlerhaft bezeichnet wurde. Weitere Aussagen sind aus Microsoft nicht herauszubekommen. Niemand fühlt sich zuständig und keiner kennt das Problem. Da stellt sich die Frage, ob der Anwender nun auf das Betriebssystem oder auf den Drucker verzichten möchte ... Für diejenigen, die sich auf der sicheren Seite wähnen: Das Problem tritt auch mit der WindowsNT Workstation 4.0 und HP DeskJet-Druckern auf.

Stefan Isensee, Omni Computersysteme in Gelsenkirchen

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