Leserbriefe

24.10.1997
Zum Thema Qualität und "Wildwuchs" auf seiten der Händler erreichte uns folgende Zuschrift:Immer mehr "Stümper" meinen, sich ein Stück vom Kuchen abschneiden zu müssen. Ein Gewerbe wird angemeldet, Kunden teilweise schlecht, unzureichend bedient, kaum beraten. Der Kunde aber erhält ein immer schlechter werdendes Bild vom PC-Markt, befürchte ich, wenn diese Situation nicht verändert wird.

Zum Thema Qualität und "Wildwuchs" auf seiten der Händler erreichte uns folgende Zuschrift:Immer mehr "Stümper" meinen, sich ein Stück vom Kuchen abschneiden zu müssen. Ein Gewerbe wird angemeldet, Kunden teilweise schlecht, unzureichend bedient, kaum beraten. Der Kunde aber erhält ein immer schlechter werdendes Bild vom PC-Markt, befürchte ich, wenn diese Situation nicht verändert wird.

Ich habe mich schon des öfteren gefragt, weshalb sich Kunden in unserer Branche dermaßen schlechtes Benehmen uns Firmen gegenüber herausnehmen. Mittlerweile glaube ich, dies liegt daran, daß der Kunde nie weiß, ob er seinen Händler morgen noch antrifft (bei der Konkursrate), und weil er es wohl nicht gewöhnt ist, gut bedient zu

werden. Wenn es eine Art Qualitätssiegel für Händler gäbe (ohne finanzielles Hintergrundinteresse von irgendwelchen Händlerzusammenschlüssen), so würden wir unserer Branche viel Gutes tun. Schwarze Schafe würden sich endlich etwas einfallen lassen müssen. Denn: nur mal schnell einen Gewerbeschein "gekauft", keine Faxnummer besitzen, nur und nicht regelmäßig nach Feierabend stümperhaft ein paar Kunden bedienen, das kann fast jeder. Weshalb gibt es kein Gesetz, das dieses untersagt? Was ist mit denen, die ernsthaft ihren und anderer Lebensunterhalt in dieser Branche verdienen? Mit denen, die Geschäftsräume, Angestellte, Fuhrpark etc. unterhalten müssen? Ich rede hier nicht von einer sozialen Fairneß, sondern von einer notwendig gewordenen Mobilmachung gegen jene, die das PC-Geschäft kaputt machen. Würden Sie gerne zum Beispiel Studenten bedienen, die sich eine Wiederverkäufer-Kundennummer geben lassen, tagsüber nie erreichbar sind (am angeblichen Telefon meldet sich die geistig verwirrte Oma, das Fax nimmt keine Sendungen an)? Dieses und ähnliches sollte unterbunden werden, auch wir Händler sollten einen Schutz genießen dürfen, nicht nur die Kunden. Wir zum Beispiel sind schon seit über zwölf Jahren (!) auf dem Markt, müssen wir uns solche Fälle bieten lassen? Ich backe abends ja auch keinen Kuchen, um diesen an Nachbarn und andere zu verkaufen, wenn ich nicht gerade im Büro bin!

Wie sicherlich schon alle wissen: Gegeneinander arbeiten hat nicht immer die besten Vorteile erzielt, ein anderer Händler ist ja nicht gleich ein Feind, oder?

Susanne Jelinek, Jelinek Computer Products in Darmstadt

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