Leserbriefe

29.07.1999

Zum "Offenen Brief" in ComputerPartner 24/99, Seite 3, erreichte uns folgende Zuschrift:

Der Wunsch nach einem optimalen Händler ist meines Erachtens nicht erforderlich. Alle Kunden der großen Billigketten werden bedient wie die letzten Deppen. Wartezeiten, keine Ahnung, eben wegen der tollen Preise. Und bei Problemen werden sie auch noch eiskalt an die Hersteller verwiesen. Abgesehen davon, daß in den Geschäftsbedingungen statt einjähriger Garantie, die der Hersteller letztlich hält, oft nur sechs Monate gewährt werden. Wegen des großen Umsatzes werden die Ketten von den Herstellern natürlich auch noch stark unterstützt.

Was der Kunde will, ist fachliche Beratung zum kleinen Preis, mit exzellentem Service. Daß er die Mitschuld an der Pleite des Händlers trägt, dem er als "großzügiger Kunde" ein paar Mark läßt, begreift er sowieso nicht. Vielleicht macht er noch seine höhnischen Bemerkungen dazu. Weil die Branche eh keiner ernst nimmt. Es ist falsch zu glauben, daß aufgrund des Services und des guten Produktes der Kunde mehr bezahlt. Erst in der Not geht er irgendwann zum Fachhändler. Irgendwann...

Und der lebt, wenn er es denn versteht, gut im Sinne Ihres Wunschgeschäftes.

Bernd Mühring, Neuss

Süddeutsche Zeitung

Kritisch kommentiert die "Süddeutsche Zeitung" (24.7.1999) die Ernennung Capellas' zum neuen Compaq-CEO:

Mit Capellas folgt dem energischen, deutschstämmigen Topmanager Eckhard Pfeiffer ein vergleichsweise blasser und unbekannter Firmenlenker nach. (...)

75 Kandidaten sind bei Compaq im Rennen gewesen, zwölf davon hatte der Vorstand zum Gespräch eingeladen. Gregory Brenneman, Präsident der Fluggesellschaft Continental, gilt als der prominenteste Absager. Ihn soll der Einfluß des als machtverliebt geltenden Ben Rosen auf die Geschicke des Rechnerherstellers abgeschreckt haben. Rosen hatte in den vergangenen Wochen bereits die Weichen für die neue Strategie gestellt und unter anderem die Internet-Suchmaschine Alta Vista verkauft. "Wir wollen gewinnbringendes Wachstum", verkündete Capellas jetzt mit einem Seitenhieb auf seinen Vorgänger. In der kommenden Woche muß der neue Chef schon das erste Quartalsergebnis seiner Amtszeit verkünden. Die Analysten erwarten einen Verlust von 230 Millionen Dollar.

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