LG Gram 14, 15 und 17

LG wagt die Notebook-Rückkehr

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Nach gut zehn Jahren Pause wird es mit der „Gram“-Reihe wieder LG-Notebooks im deutschsprachigen Markt geben. Zunächst werden die Produkte nur über große Onliner vertrieben. B2B-Modelle für den Fachhandel sollen aber Mitte des Jahres folgen.

Zu sehen waren sie immer wieder einmal auf Messen wie die IFA - die Notebooks von LG. Nur wurden die Modelle nicht mehr hierzulande vertrieben. Auf die Frage, ob man denn eine deutsche Markteinführung plane, kamen immer ausweichende Antworten. Man prüfe den Markt, hieß es.

Nils Becker-Birck ist als Director Information System Products (ISP) DACH bei LG für die Markteinführung der neuen LG-Notebooks verantwortlich.
Nils Becker-Birck ist als Director Information System Products (ISP) DACH bei LG für die Markteinführung der neuen LG-Notebooks verantwortlich.
Foto: LG

Dabei gab es hier vor gut zehn Jahren bereits LG-Notebooks, doch zu einem dauerhaften Marktengagement hat es nie gereicht. Nun wagen die die Koreaner mit der "Gram"-Familie einen neuen Anlauf. Noch im Mai 2020 sollen mit den Modellen Gram 17 (17Z90N), Gram 15 (15Z90N) sowie Gram 14 (14Z90N) erste Geräte auf den deutschen Markt kommen. Sie sind eher im Premium-Segment angesiedelt und werden je nach Größe und Ausstattung zwischen 1.149 und 1.649 Euro (UVP) kosten.

Der Fachhandel muss allerdings warten bis auch er die LG-Notebooks verkaufen kann. LG beschränkt den Vertrieb zunächst auf die Onliner Amazon, Cyperport und Computeruniverse. "Die Entscheidung für diese Handelspartner fiel aufgrund der langjährigen und erfolgreichen Partnerschaft, die wir mit ihnen im Bereich Monitore und Projektoren unterhalten", erklärt Nils Becker-Birck, Director LG Information System Products (ISP) DACH. So sei auch die Zielgruppe des zunächst vorgestellte Gram-Portfolios praktisch deckungsgleich mit der Klientel dieser Handelspartner.

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Die jetzt eingeführten Prosumer-Geräte mit Win 10 Home will LG weiterhin über den Online-Kanal vermarkten. Es stehen aber auch vier B2B-Gram-Modelle mit Win 10 Pro in den Startlöchern. Becker-Birck will noch kein konkretes Datum für die Markteinführung nennen, doch er geht davon aus, dass die Geräte dann Mitte des Jahres verfügbar sein werden. "Das werden dann Channel-Geräte für Fachhandel, Distribution und Systemhaus werden", kündigt er an.

Notebooks sind wichtiger Baustein

Bei LG sieht man das Notebook-Comeback als die logische Fortführung des Weges zum "End-to-End Anbieter", der mit Monitoren begann und dann mit Cloud Devices fortgeführt wurde. "Da sind Notebooks für uns ein ganz wichtiger nächster Baustein", betont der LG-Director. "Für uns war buchstäblich jetzt die Zeit reif für einen Markteintritt in Deutschland, da wir nun auch intern, organisatorisch und mit vollem Elan aus Sales und Marketing diesem neuen, aufregenden Thema widmen können."

Mit der „Gram“-Reihe wagt LG eine Rückkehr in den deutschen Notebook-Markt. Den Anfang machen Geräte im Prosumer-Segment, die zunächst über die Onliner Amazon, Cyperport und Computeruniverse vertrieben werden.
Mit der „Gram“-Reihe wagt LG eine Rückkehr in den deutschen Notebook-Markt. Den Anfang machen Geräte im Prosumer-Segment, die zunächst über die Onliner Amazon, Cyperport und Computeruniverse vertrieben werden.
Foto: LG

Allerdings wird LG erst einmal um das Vertrauen der Reseller werben müssen, denn es ist nicht klar, ob das Marktengagement dieses Mal von Dauer ist. "Auch bei den LG Thin Client All-in-Ones gab es am Anfang Zweifel, ob wir einen langen Atem haben und es ernst meinen. Nun sind wir im dritten Jahr erfolgreich dabei, und erweitern unser Sortiment in 2020 von zwei auf vier Basis-Modelle, die jeweils in zwei bis drei Versionen angeboten werden", wirbt Becker-Birck. Man könne versichern, dass die Notebooks auch strategisch in den nächsten Jahren eine sehr wichtige Rolle für LG in Deutschland spielen werden.

Finale Verhandlungen mit der Distribution

Bei der Distribution der Modelle will LG auf "bewährte Partner" setzen. "Wir befinden uns in finalen Verhandlungen mit zwei Distributionspartnern für die DACH Region, einem Broadliner sowie einem Spezial-Distributor", erzählt der LG-Manager. Die Partnerschaften werde man dann erst beim Launch der B2B-Geräte publik machen. Zudem hat LG bereits einen Servicepartner an Bord: "Wir haben einen professionellen und in diesem Bereich sehr erfahrenen Service-Provider vertraglich an uns gebunden. Dessen Standort ist selbstverständlich in Deutschland", betont Becker-Birck.

Die Handelspartner will Becker-Birck im Notebook-Geschäft genauso unterstützen, wie man das bereits seit vielen Jahren bei Monitoren praktiziert. "Das Feedback und Interesse der Handelspartner sowie einiger Großkunden aus der Industrie in den ersten Tagen nach dem Launch zeigt uns, dass ein erhebliches Interesse an einer weiteren Alternative in diesem Segment besteht", sagt er.

Marken-Quiz: Warum heißt LG eigentlich LG?

Das Marktpotenzial für LG sieht der Manager dabei im oberen Preisbereich: "Wir sehen uns gut aufgestellt und werden von der klaren Positionierung im Premium Segment, der Performance und Innovationskraft der Produkte und der Fokussierung unseres Teams profitieren", erklärt er. Man sei bereits seit vielen Jahren in Asien und Amerika im Notebook-Markt erfolgreich, nur bis dato eben nicht in der DACH-Region. "Wir haben viel gelernt und einen Produktlaunch selten so akribisch geplant und vorbereitet wie beim aktuellen Gram-Thema", bekräftigt der LG-Director. Es gebe auch bei Mobile Computing die Abwägung zwischen Features und Preis. "Entry Level Geräte kommen für die von uns avisierten Prosumer Kunden nicht in Frage und im Premium Segment punkten wir mit ultraleichtem Gewicht, Design, Akkulaufzeit und Performance", hofft Becker-Birck.

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