Lichtstreif am Horizont?

24.01.2002
Die Preise für Halbleiter steigen leicht. Nach den verheerenden Umsätzen im letzten Jahr zeigt sich das vierte Quartal leicht erholt.

Die Umsätze bei dem weltgrößten Chiphersteller haben sich in den vergangenen drei Monaten leicht erhöht. Im vierten Quartal konnte Intel eine Steigerung gegenüber dem dritten Quartal 2001 von sieben Prozent vermelden. Der Umsatz kletterte auf sieben Milliarden Dollar. Wegen der weltweiten Wirtschaftskrise allerdings erheblich weniger als im Vorjahresquartal. 2001 stürzte der Umsatz um 21 Prozent auf 26,5 Milliarden Dollar gegenüber 2000 ab. Intel-Chef Craig Barret gibt zu, dass das Jahr 2001 enorm schwierig für Intel gewesen sei.

Die weltweite Krise im Halbleitermarkt trifft aber nicht nur Intel. Die Samsung Electronic Corporation, Weltmarktführer bei Speicherchips, musste ebenfalls Federn lassen. Der Umsatz ging 2001 um 5,6 Prozent auf 32,28 Billionen Won (entspricht 28 Milliarden Euro) zurück. Aber auch bei Samsung ging es wie bei Intel im vierten Quartal wieder aufwärts. Der Umsatz kletterte um rund sieben Prozent auf 8,48 Billionen Won (ungefähr 7,4 Milliarden Euro).

Die Verantwortlichen von Samsung glauben, dass die Talsohle im Halbleitermarkt durchschritten ist. Analysten erwarten von der Einführung des neuen Betriebssystems Windows XP eine Steigerung der Nachfrage nach IT-Komponenten und besonders nach Speicherchips. In den letzten Monaten sind die Preise für diese Chips auch leicht gestiegen. Für das kommende Jahr 2002 erwarten Analysten eine Steigerung des Umsatzes von Samsung um etwa zehn Prozent. Mit Prognosen für 2002 ist Intel vorsichtiger als Samsung. Im ersten Quartal erwartet der Chipgigant ein stagnierendes Geschäft. Deshalb hält Intel sich mit neuen Investitionen zurück. Statt 7,3 Milliarden US-Dollar, wie im Vorjahr, sollen diesmal nur 5,5 Milliarden Dollar für Entwicklung und Bau neuer Fabs ausgegeben werden. Nicht betroffen sei aber die neue Chipfabrik in Frankfurt an der Oder, an der Intel sich beteiligt hat. Intels Prozessoren verkaufen sich in Deutschland besser als im europäischen Durchschnitt, so Intel Deutschland. Besonders private Anwender ließen im Weihnachtsgeschäft die Kasse von Intel klingeln. Aber erst im zweiten Halbjahr erwartet Intel eine deutliche Steigerung des Umsatzes.

ComputerPartner-Meinung:

Steigende Preise (auch wenn es den Käufer nicht erfreut) bei Speicherchips deuten eine kleine Besserung der wirtschaftlichen Situation an. Eine erhöhte Nachfrage zeigt, dass Anwender wieder in das IT-Equipment investieren. (jh)

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