Schwarz IT bietet Schwachstellenanalysen an

Lidls interne IT-Abteilung wird zum Security-Dienstleister

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Ende 2021 hat die Schwarz Gruppe mit XM Cyber einen Spezialisten für Schwachstellenanalysen übernommen. Jetzt kauft sich der mit Cyber Observer eine Plattform für Cloud-Sicherheit und Cloud-Monitoring und soll das Angebot großflächig im Markt platziert werden
 Schwarz IT, laut Lündendonk der sechstgrößte interne IT-Dienstleister Deutschlands, streckt seine Fühler immr stärker nach externem Geschäft aus - jetzt mit einem Angebot zur IT-Schwachstellenanalyse.
Schwarz IT, laut Lündendonk der sechstgrößte interne IT-Dienstleister Deutschlands, streckt seine Fühler immr stärker nach externem Geschäft aus - jetzt mit einem Angebot zur IT-Schwachstellenanalyse.
Foto: Schwarz Gruppe

Dass man bei der Schwarz Gruppe (Lidl und Kaufland) und deren internem IT-Dienstleister Schwarz IT nicht immer ausgetretenen Pfaden folgt, ist bekannt. Dass die Abteilung Security-Dienstleistungen breit am Markt anbieten will, ist dagegen neu. Basis dafür ist die Technologie des Ende 2021 übernommenen, israelischen Unternehmens XM Cyber.

Der Anbieter von Risk-Based Vulnerability Management hatte nur wenige Monate zuvor begonnen, den deutschen Markt zu beackern. Diesen Weg will die Schwarz Gruppe jetzt fortsetzen, indem sie die Möglichkeiten von XM Cyber zur Schwachstellenanalyse auch Kunden ihres Angebots "STACKIT Cloud" zugänglich macht.

Dass die Schwaben größere Pläne haben, zeigt die zeitgleich bekanntgegebene Übernahme von Cyber Observer durch XM Cyber. Das ebenfalls in Israel ansässige Unternehmen bietet eine Plattform für Cloud-Sicherheit und Cloud-Monitoring, deckt also den auch als Cloud Security Posture Management (CSPM) bezeichneten Bereich ab und ergänzt so das Angebot von XM Cyber. Laut Schwarz Gruppe ist das "eine konsequente Fortentwicklung der Cybersecurity-Suite von XM Cyber" - und das dürfte auch so zutreffen.

Mit dem Zukauf hat man einiges vor: "Mit der Übernahme von XM Cyber hat die Schwarz Gruppe früh auf die gesteigerte Cyber-Bedrohungslage reagiert. Wir stellen fest, dass XM-Cyber-Kunden durch den einzigartigen Schutz, den diese Technologie bietet, einen deutlichen Sicherheitsvorsprung genießen", erläutert Rolf Schumann, Vorstandsvorsitzender von Schwarz Digital. "Deshalb etablieren wir das Angebot jetzt großflächig im deutschen und europäischen Markt."

Die Unternehmensgruppe antworte damit "auf die jüngsten innenpolitischen Forderungen und außenpolitischen Initiativen zur Erhöhung der digitalen Sicherheit von Unternehmen und Verwaltungen." Das trifft so natürlich nicht zu: Das Angebot musste schließlich länger vorbereitet werden.

Fakt ist dagegen, dass die Möglichkeiten, die auch XM Cyber bietet, im Markt zunehmend gefragt sind. "Die Lösung von XM Cyber ermöglicht uns, die eigene IT durch die Augen eines potenziellen Angreifers wahrzunehmen und Angriffspunkte zu erkennen, bevor es jemand anderes tut - automatisiert 24 Stunden am Tag", erläutert Christian Müller, Vorstandsvorsitzender der Schwarz IT. Das sei sowohl für lokale Infrastrukturen oder Hybrid-Cloud-Systeme möglich.

Mit diesem Ansatz ist XM Cyber nicht alleine. Sowohl etablierte, breit aufgestellte IT-Security-Anbieter als auch Spezialisten widmen sich ebenfalls diesem Thema. So haben etwa Check Point Software, Palo Alto Networks und Trend Micro vor allem für Cloud-Angebote ähnliche Funktionen wie sie sich XM Cyber jetzt mit Cyber Observer zugekauft hat. Zu den Spezialisten, die neu in den Markt drängen, zählen Firmen wie Cyesec, Security Scorecard, Sweepatic und Threat Quotient. Die meisten davon richten sich an größere Firmen. Eine KMU- und Channel-taugliche Lösung hat Nuvias mit der österreichischen Firma Lywand Software im Angebot.

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