Lieber ein Ende mit Schrecken als ein ...

03.07.1997
MÜNCHEN: Der Kauf des US-Distributors Ameriquest hat dem Computer 2000-Konzern bisher nichts als Ärger (mit den Aktionären) und enorme finanzielle Belastungen gebracht. Jetzt denkt der Vorstand über Konsequenzen nach.Walter von Szczytnicki, Vorstandsvorsitzender der Computer 2000 AG in München, will eine Beendigung des Ameriquest-Engamenents nicht mehr ausschließen. "Wir wären schlechte Manager, wenn wir nicht alle Fragen stellen würden", erklärt von Szczytnicki und gab zu, "den Aufwand und die Dauer eines erfolgreichen Einstiegs in den US-Markt unterschätzt zu haben". Die Blutungen bei der amerikanischen Tochter sind noch immer nicht gestillt. Nachdem in den letzten beiden Geschäftsjahren ein kumulierter Verlust von rund 110 Millionen Dollar angefallen war, befindet sich Ameriquest "weiterhin in einer negativen Ertragssituation"

MÜNCHEN: Der Kauf des US-Distributors Ameriquest hat dem Computer 2000-Konzern bisher nichts als Ärger (mit den Aktionären) und enorme finanzielle Belastungen gebracht. Jetzt denkt der Vorstand über Konsequenzen nach.Walter von Szczytnicki, Vorstandsvorsitzender der Computer 2000 AG in München, will eine Beendigung des Ameriquest-Engamenents nicht mehr ausschließen. "Wir wären schlechte Manager, wenn wir nicht alle Fragen stellen würden", erklärt von Szczytnicki und gab zu, "den Aufwand und die Dauer eines erfolgreichen Einstiegs in den US-Markt unterschätzt zu haben". Die Blutungen bei der amerikanischen Tochter sind noch immer nicht gestillt. Nachdem in den letzten beiden Geschäftsjahren ein kumulierter Verlust von rund 110 Millionen Dollar angefallen war, befindet sich Ameriquest "weiterhin in einer negativen Ertragssituation"

(von Szczytnicki).

Dennoch tut sich der Münchener Distributor schwer, das Kapitel Ameriquest zu beenden. Denn aufgrund der Marktentwicklung und des Konzentrationsprozesses im Distributionsmarkt werden nach Überzeugung des C 2000-Managements nur diejenigen Broadline-Distributoren erfolgreich am Markt bestehen, die global vertreten sind. Und dazu gehören nun einmal die USA. Von Szczytnicki: "Gestern war die Frage wichtig, wo stehen wir in Deutschland, heute ist die Frage wichtig, wo stehen wir in Europa. Und morgen wird die Frage wichtig sein, wo stehen wir in der Weltliga." Wenn die Stellung in Deutschland und Europa zum Maßstab genommen wird, will C 2000 offenkundig die Nummer 1 in der Welt werden.

Ansonsten verläuft die Geschäftsentwicklung des Computer 2000-Konzerns nach Angaben des Vorstands in diesem Jahr recht gut. In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahr hat C 2000 den Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum um 33 Prozent gesteigert und damit zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte in einem Quartal mehr als zwei Milliarden Mark umgesetzt. Besonders gut verläuft die Geschäftsentwicklung in Europa. So erwartet allein die Computer 2000 Deutschland GmbH in diesem Jahr einen Umsatzanstieg auf mehr als zwei Milliarden Mark (1995/96: 1,8 Milliarden Mark).

Im Geschäftsjahr 1995/96 (30.09.) setzte der Distributor weltweit 6,6 Milliarden Mark um (+ 34 Prozent). Aufgrund der Schwierigkeiten bei Ameriquest mußte der Konzern ein Vorsteuerergebnis von 10,1 (Vj: 40,4) und einen Verlust nach Steuern von 15,7 (Vj: + 18,8) Millionen Mark ausweisen. Im laufenden Jahr soll der Umsatz um mindestens eine Milliarde ansteigen und die Ertragslage verbessert werden. (sic)

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