Die Cisco-Tochter Linksys hat mit Michael Pocock einen neuen CEO ernannt. Er ersetzt die beiden Linksys-Gründer Janie und Victor Tsao, die seit dem 550 Millionen Dollar teuren Kauf im Jahr 2003 gemeinsam die Linksys-Geschicke bestimmten. Pocock wird mit dem Titel Senior Vice President und General Manager an Linksys-Präsident Charles Giancarlo berichten. In dieser Funktion ist es seine Aufgabe, weltweit das operative Geschäft zu leiten.
Beobachter gehen davon aus, dass mit diesem Wechsel Cisco seine Heim- und Endkonsumenten-Abteilung enger an sich binden wird und seine Geschäftsfelder Unterhaltungselektronik (Consumer Electronics; CE) und SMB deutlich ausbauen wird.
Pocock war von 2003 bis jetzt CEO von Polaroid. Er restrukturierte den angeschlagenen Anbieter von Polaroid- und digitalen Kameras sowie professionellen Kamera-Lösungen für Medizin und Gebäudekonstruktion und veranlasste, dass das Unternehmen sich in den Markt für tragbare DVD-Spieler und Plama-TV-Geräten eingetreten ist. 2005 wurde Polaroid an den US-Investor Petters verkauft.
Linksys, das im Geschäftsjahr 2005 rund eine Milliarde Dollar umgesetzt hat und laut Giancarlo mit dem Schwerpunkt Heimnetzwerke zuwenig breit aufgestellt war, soll nun auch im wachsende Endkundenmarkt mit CE-Produkten Geschäfte machen.
Laut dem Linksys-Präsidenten erwartet man bei Cisco, dass Linksys in den nächsten Jahren zu einer "Multi Milliarden Dollar"-Firma wird. Dazu soll zum einen die Endverbraucher-Abteilung von Linksy mit der Kombination aus den netz-tauglichen Multimedia-Abspiel- und Festplattengeräten von Kiss Technology, der Set-top-Box von US-Anbieter Scientific-Atlanta und eigenen Multimedia-Speichergeräten und WLAN-Geräten, die auf dem kommenden Standard 802.11n (gemäß IEEE) aufsetzen, beitragen. Zum zweiten soll die Netzwerkabteilung von Linksys, die die Segmente Home- und Kleinunternehmen-Bereich bedient, ausgebaut werden.
Mit der Service- Provider und VAR-Lösung "Linksys One" bietet die Cisco-Tochter zum Dritten eine gehostete VoIP-Lösung für SMB-Kunden an. Hierzulande soll das Angebot in diesem November auf den Markt gebracht werden. (wl)