Managed Service Provider gesucht

Linksys stellt Cloud-Management für WLAN vor

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Die Nutzung der Verwaltungsfunktionen ist in den ersten fünf Jahren kostenlos. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Managed Service Provider und soll ihnen helfen, KMU-Kunden zu bedienen.

Linksys steigt in den Markt für Cloud-Management-Lösungen für WLAN-Infrastruktur ein. Dazu hat die Belkin-Netzwerksparte den Linksys Cloud Manager vorgestellt. Er soll ab November 2018 verfügbar sein. Die client-seitig erforderliche Software ist dann auf den Linksys Business-Access-Points vorinstalliert. Dies gilt auch für die neuen Modellen LAPAC1200C und LAPAC1750C. Für die Nutzung der Verwaltungskonsole in der Cloud fallen in den ersten fünf Jahren keine Kosten an.

Andrea Bruno, Director Networking bei Linksys Europe, will mit dem Linksys Cloud Manager in erster Linie Managed Service Provider mit Kunden aus dem KMU-Bereich ansprechen.
Andrea Bruno, Director Networking bei Linksys Europe, will mit dem Linksys Cloud Manager in erster Linie Managed Service Provider mit Kunden aus dem KMU-Bereich ansprechen.
Foto: Linksys

Als primäre Zielgruppe für das Angebot nennt Andrea Bruno, Director Networking bei Linksys Europe, im Gespräch mit ChannelPartner kleine und mittelständische Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern. Die können die Access Points auch selbst erwerben und über die Management-Cloud verwalten. Vorrangig hofft Bruno jedoch, dass Managed Service Provider die Geräte verkaufen und die Verwaltung übernehmen. Grundsätzlich seien auch größere Installationen denkbar. Bruno spricht von bis zu Tausenden von Access Points. In diesen Fällen dürften aber in der Regel Funktionen erwartet werden, die Linksys nicht bietet.

Grundsätzlich tritt Linksys mit seinem Angebot in Wettbewerb zu Firmen wie Cisco Meraki, Lancom Systems, Riverbed Technology, Cradlepoint, Ubiquiti oder Netgear und D-Link. Allerdings sind Meraki, Lancom, Riverbed und Cradlepoint vom Leistungs- und Funktionsumfang im Enterprise-Segment angesiedelt und gehen über die reine WLAN-Administration hinaus. Ubiquiti Networks, dessen Produkte in Deutschland über Allnet vertrieben werden, steht hierzulande noch am Anfang.

Kostenlos nutzbare WLAN-Management-Cloud

Netgear und D-Link bringen ihre Angebote für MSPs ebenfalls im Herbst in Deutschland auf den Markt. Bei D-Link ist der Nuclias genannte Dienst bereits in anderen Ländern verfügbar. Das Angebot von Netgear baut auf dem anfangs für die interne Nutzung gedachten Tool "Business Central" auf. Die Offerten dieser beiden Netzwerkanbieter dürften dem Linksys-Angebot am nächsten kommen.

Der WLAN Access Point LAPAC1200 von Linksys kommt im November auf den Markt und wird mit einer Fünfjahreslizenz für den Linksys Cloud Manager ausgeliefert.
Der WLAN Access Point LAPAC1200 von Linksys kommt im November auf den Markt und wird mit einer Fünfjahreslizenz für den Linksys Cloud Manager ausgeliefert.
Foto: Linksys

Von den Mitbewerbern will sich Linksys auf den ersten Blick dadurch unterscheiden, dass die Nutzung der Cloud-Konsole in den ersten fünf Jahren kostenlos ist. Beim Wettbewerb fällt dafür üblicherweise eine monatliche oder jährliche Gebühr an. Die Lizenz für den Linksys Cloud Manager liegt den geeigneten Access Points bei. Managed Service Provider können die Einsparungen entweder an ihre Kunden weitergeben oder sie nutzen, um ein über die Vertragslaufzeit für sie profitableres Gesamtpaket zu schnüren.

Lesetipp: Der WLAN-Standard IEEE 802.11ax - Neuerungen, Vorteile und Schwierigkeiten

Wie es nach dem Fünfjahreszeitraum weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Der Hersteller geht derzeit jedoch davon aus, dass im Business-Umfeld gerade im schnelllebigen WLAN-Segment nach fünf Jahren ohnehin ein Hardware-Austausch ansteht. Auf die Access Points werden die Kosten auch nicht aufgeschlagen. Die für November angekündigten Modelle sollen zwischen 129 und 229 Euro kosten.

Der mandantenfähige Linksys Cloud Manager bietet Managed Service Providern einfache aber umfassende Verwaltungsmöglichkeiten.
Der mandantenfähige Linksys Cloud Manager bietet Managed Service Providern einfache aber umfassende Verwaltungsmöglichkeiten.
Foto: Linksys

Auch technisch sind die für den Betrieb mit den für den Linksys Cloud Manager geeigneten Access Points auf die Nutzung in MSP-Szenarien vorbereitet. Sie können etwa auch von Laien einfach durch Einstecken eines Ethernet-Kabels installiert werden. Sofern der MSP vorab MAC-Adresse und Seriennummer in den Cloud Manager eingetragen hat, erscheint der neu hinzugefügte Access Point anschließend binnen weniger Minuten darin. Mandantenfähigkeit gehört ebenfalls zum Leistungsumfang. So können MSPs ihren Kunden jeweils Einblick auf lediglich ihre Access Points geben, sehen selbst aber alle Geräte all ihrer Kunden.

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