Lintec: Vorwurf der "drohenden Pleite" ist "absolut fehl am Platz"

29.07.2002
Computerbauer Lintec, der zu den 30 umsatzstärksten Unternehmen Ostdeutschlands zählt, dementiert kategorisch, ihm drohe die Pleite. „Für Spekulationen über eine mögliche Lintec-Insolvenz ist es also nicht nur viel zu früh – im Gegenteil: sie sind absolut fehl am Platze", wies der Lintec-Vorstand die Darstellung der „Sächsische Zeitung" zurück. Anlass für den erschreckenden Bericht der Zeitung war die Kündigung des Kreditlimits, das die beiden Kreditversicherer Hermes AG, Hamburg, und die Allgemeine Kreditversicherung AG in Mainz dem in Taucha angesiedelten Unternehmen bisher eingeräumt hatten. Es betrug insgesamt rund 15 Millionen Euro. Fehle dieser Betrag, stehe Lintec, so die Zeitung, „vor dem Abgrund". Zwar bestreitet Lintec nicht die Kündigung, doch sei man auf diese Kreditumfänge nicht angewiesen. „Der über Kreditversicherer in Anspruch genommene und künftig zu ersetzende Finanzierungsbetrag bewegte sich in der jüngeren Vergangenheit allerdings lediglich zwischen 500 und maximal 800.000 Euro", so das Unternehmen. Und weiter: „Damit entfällt für die nächste Zeit eine der drei Fremdfinanzierungsarten." Da man aber bei den vier Banken bis Ende Februar 2003 gesicherte Kreditlinien in Höhe von insgesamt 13,8 Millionen Euro ausschöpfen könne, so Lintec-Prokurist Dirk Heynig gegenüber ComputerPartner, könne man etwaige Finanzierungslücken ausgleichen. Zudem habe das Unternehmen im zweiten Quartal 2002 „seine Liquidität deutlich verbessert". Den Banken sei glaubhaft dargestellt worden, dass Lintecs Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich wären. „Konzentration auf die Eigenproduktion" Zur aktuellen Situation in Taucha erklärte der Prokurist, man werde für das zweite Quartal einen operativen Verlust ausweisen. Die Notebook-Tochter RFI habe deutliche Verluste gemacht. „Ein stärkerer Umbau" inklusive Entlassungen und „die Konzentration auf mehr Eigenproduktion und das OEM-Geschäft statt auf die margenschwache Distribution", stehe an. Zudem müsse die Pixelnet-Pleite abgeschrieben werden.Auch Lintec selbst werde sich noch mehr darauf konzentrieren, mit Eigenprodukten im Markt zu bestehen. „Es wird ein Mix aus klassischem Geschäft und neuen Geschäftsfeldern sein", blickt Heynig voraus. Insbesondere nannte er die Segmente Industriecomputer und Senioren-PCs; ferner wolle man über den Fachhandel die Eigenmarke stärken. „Wir können kein Me-too-Anbieter sein, das haben wir erkannt." Als nächste konkrete Schritte plane das Unternehmen, den Einkauf und die Distribution von „dünnmargige" Peripherie zu verringern. Auch bei den Eigenmarken werde man sich auf weniger Lieferanten konzentrieren. Und außerdem dafür sorgen, dass die Geschäftsplanung deutlich mache, wohin sich Lintec zukünftig bewege: „In Richtung distributierender Produzent" von PCs, Notebooks und Servern. „Wir sind deutlich entspannter als noch im März", fasst Heynig zusammen. Auch wenn davon künftig so mancher Mitarbeiter nur mehr aus der Zeitung erfahren wird. (wl)

Computerbauer Lintec, der zu den 30 umsatzstärksten Unternehmen Ostdeutschlands zählt, dementiert kategorisch, ihm drohe die Pleite. „Für Spekulationen über eine mögliche Lintec-Insolvenz ist es also nicht nur viel zu früh – im Gegenteil: sie sind absolut fehl am Platze", wies der Lintec-Vorstand die Darstellung der „Sächsische Zeitung" zurück. Anlass für den erschreckenden Bericht der Zeitung war die Kündigung des Kreditlimits, das die beiden Kreditversicherer Hermes AG, Hamburg, und die Allgemeine Kreditversicherung AG in Mainz dem in Taucha angesiedelten Unternehmen bisher eingeräumt hatten. Es betrug insgesamt rund 15 Millionen Euro. Fehle dieser Betrag, stehe Lintec, so die Zeitung, „vor dem Abgrund". Zwar bestreitet Lintec nicht die Kündigung, doch sei man auf diese Kreditumfänge nicht angewiesen. „Der über Kreditversicherer in Anspruch genommene und künftig zu ersetzende Finanzierungsbetrag bewegte sich in der jüngeren Vergangenheit allerdings lediglich zwischen 500 und maximal 800.000 Euro", so das Unternehmen. Und weiter: „Damit entfällt für die nächste Zeit eine der drei Fremdfinanzierungsarten." Da man aber bei den vier Banken bis Ende Februar 2003 gesicherte Kreditlinien in Höhe von insgesamt 13,8 Millionen Euro ausschöpfen könne, so Lintec-Prokurist Dirk Heynig gegenüber ComputerPartner, könne man etwaige Finanzierungslücken ausgleichen. Zudem habe das Unternehmen im zweiten Quartal 2002 „seine Liquidität deutlich verbessert". Den Banken sei glaubhaft dargestellt worden, dass Lintecs Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich wären. „Konzentration auf die Eigenproduktion" Zur aktuellen Situation in Taucha erklärte der Prokurist, man werde für das zweite Quartal einen operativen Verlust ausweisen. Die Notebook-Tochter RFI habe deutliche Verluste gemacht. „Ein stärkerer Umbau" inklusive Entlassungen und „die Konzentration auf mehr Eigenproduktion und das OEM-Geschäft statt auf die margenschwache Distribution", stehe an. Zudem müsse die Pixelnet-Pleite abgeschrieben werden.Auch Lintec selbst werde sich noch mehr darauf konzentrieren, mit Eigenprodukten im Markt zu bestehen. „Es wird ein Mix aus klassischem Geschäft und neuen Geschäftsfeldern sein", blickt Heynig voraus. Insbesondere nannte er die Segmente Industriecomputer und Senioren-PCs; ferner wolle man über den Fachhandel die Eigenmarke stärken. „Wir können kein Me-too-Anbieter sein, das haben wir erkannt." Als nächste konkrete Schritte plane das Unternehmen, den Einkauf und die Distribution von „dünnmargige" Peripherie zu verringern. Auch bei den Eigenmarken werde man sich auf weniger Lieferanten konzentrieren. Und außerdem dafür sorgen, dass die Geschäftsplanung deutlich mache, wohin sich Lintec zukünftig bewege: „In Richtung distributierender Produzent" von PCs, Notebooks und Servern. „Wir sind deutlich entspannter als noch im März", fasst Heynig zusammen. Auch wenn davon künftig so mancher Mitarbeiter nur mehr aus der Zeitung erfahren wird. (wl)

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