Linux

03.11.1999

MÜNCHEN: Die Datenbank DB/2 für Linux, die es seit November kostenlos im Internet gibt, wurde nach Angaben von IBM bereits 20.000 Mal heruntergeladen. Dies, so ein Sprecher von Big Blue, bestätige die Richtigkeit der Entscheidung, sich für das kostenlose Unix-Derivat zu engagieren.Vor kurzem hat IBM Verträge mit den vier großen Linux-Distributionen Red Hat, Caldera Systems, Pacific Hitec und Suse abgeschlossen. Mit Red Hat zum Beispiel will IBM intensiv an der Portierung seiner RS/6000-Modelle auf Linux arbeiten. Außerdem sollen die Netfinity-Server, P300-Desktops, die Intellistations sowie die Thinkpads Linux-tauglich gemacht werden. Im zweiten Quartal werden zudem zwei Webspehere-Application-Server auf Linux portiert. Die Java-basierten Softwaresuiten wird es allerdings zunächst einmal nur für den amerikanische Markt geben.

Auch Lotus hat sich entschieden, das Freeware-Betriebssystem nicht mehr zu ignorieren. Jeff Papows, Chef der IBM-Tochter, hatte noch letztes Jahr vehement gegen ein Lotus-Engagement für Linux plädiert. Das Unix-Derivat, so Papows, sei zu riskant. Heute hört man nun von Lotus, daß Domino in der neuen Version 5.0, die voraussichtlich Mitte des Jahres ausgeliefert wird, auch für Linux geeignet sein soll. Datenbankgigant Oracle hat seine relationale Datenbank 8i unter anderem auch auf Linux ausgerichtet. Entwickler, die daran interessiert sind, können sich unter der Internetadresse www.technet.oracle.com registrieren lassen und bekommen dann kostenlos eine von 20.000 Developer-CD-Roms mit der Datenbank.Aus der Schweiz kommt eine für viele vielleicht sehr erfreuliche Nachricht: Die Entwicklergemeinschaft Wine hat eine gleichnamige Software entwickelt, welche die Windows-Programmschnittstellen emuliert. Wie Linux ist die Software kostenlos zu haben. Wer sich die Software ansehen möchte, kann dies im Internet unter der Adresse www.winehq.com tun. (gn)

Lotus-Chef Jeff Papows: Noch im November war es ihm zu riskant, nun soll es Lotus Domino 5.0 auch für Linux geben.

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