Linux in München: Wie Gartner das ganze sieht

13.08.2004
Durch das EU-Parlament "angedrohte" Software-Patente haben angeblich die groß angelegte Linux-Migrations-Projekt der Stadt München auf Eis legen lassen. Zwar hält Stadtverwaltung weiterhin an ihren Plänen fest, aber Oberbürgermeister Christian Ude ruft zum Widerstand gegen den EU-Richtlinienentwurf, wie unsere Schwesterzeitschrift Computerwoche berichtet. Doch dies sind alles nur Scheingefechte, glaubt Gartner. Andrea Di Maio, Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen, ist der Ansicht, dass die EU-Direktive, bei der Entscheidung der Stadt München, ihr Linux-Projekt zu stoppen, gar keine Rolle gespielt hat: "Rechtliche Risiken rühren vor allem aus US-amerikanischen Patenten her". Bisher haben Unternehmen noch nicht gewagt, gegen diese Patente zu verstoßen. Laut Gartner hat nun die Stadt München die damit einher gehenden Kosten und Risiken unterschätzt. So hat beispielsweise eine vergleichbare TCO-Berechnung (Total Cost of Ownership) der Stadt Wien zu dem Ergebnis geführt, dass sich eine Migration nicht lohnt. Und genau dies hat laut Gartner die Entscheidung der Stadt München beeinflusst. Anderen öffentlichen Einrichtunge empfiehlt das Marktforschungsunternehmen, ihre TCO-Modelle um das Risiko einer rechtlichen Auseinandersetzung ergänzen. Auf der anderen Seite sollten auch langfristige Vorteile des Umstiegs auf eine Open-Source-Plattform berücksichtigt werden, so Die Maio. Auf jeden Fall sollten andere Städte und Gemeinden erstmals abwarten, wie es in München und Wien weiter geht, empfiehlt der Gartner-Analyst. (rw)

Durch das EU-Parlament "angedrohte" Software-Patente haben angeblich die groß angelegte Linux-Migrations-Projekt der Stadt München auf Eis legen lassen. Zwar hält Stadtverwaltung weiterhin an ihren Plänen fest, aber Oberbürgermeister Christian Ude ruft zum Widerstand gegen den EU-Richtlinienentwurf, wie unsere Schwesterzeitschrift Computerwoche berichtet. Doch dies sind alles nur Scheingefechte, glaubt Gartner. Andrea Di Maio, Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen, ist der Ansicht, dass die EU-Direktive, bei der Entscheidung der Stadt München, ihr Linux-Projekt zu stoppen, gar keine Rolle gespielt hat: "Rechtliche Risiken rühren vor allem aus US-amerikanischen Patenten her". Bisher haben Unternehmen noch nicht gewagt, gegen diese Patente zu verstoßen. Laut Gartner hat nun die Stadt München die damit einher gehenden Kosten und Risiken unterschätzt. So hat beispielsweise eine vergleichbare TCO-Berechnung (Total Cost of Ownership) der Stadt Wien zu dem Ergebnis geführt, dass sich eine Migration nicht lohnt. Und genau dies hat laut Gartner die Entscheidung der Stadt München beeinflusst. Anderen öffentlichen Einrichtunge empfiehlt das Marktforschungsunternehmen, ihre TCO-Modelle um das Risiko einer rechtlichen Auseinandersetzung ergänzen. Auf der anderen Seite sollten auch langfristige Vorteile des Umstiegs auf eine Open-Source-Plattform berücksichtigt werden, so Die Maio. Auf jeden Fall sollten andere Städte und Gemeinden erstmals abwarten, wie es in München und Wien weiter geht, empfiehlt der Gartner-Analyst. (rw)

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