Linux kaufen oder verkaufen

30.11.2000

"Unser Linux-Geschäft muss größer werden, damit es erfolgreich sein kann, weshalb wir entweder die fehlenden Teile aufkaufen, einen Partner finden oder verkaufen müssen", dachte Interims-Chef Derek Burney laut über die Zukunft des Linux-Engagements von Corel nach. Wie auch immer sich Burney entscheidet - im Dezember oder Januar will das Unternehmen die zukünftige Unternehmensstrategie bekannt geben.

Schon jetzt sprechen die Umsatzzahlen eine eindeutige Sprache, in welche Richtung es wohl gehen wird: So trugen beispielsweise die Linux-Produkte im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit nur 2,6 Millionen Dollar zum Gesamtumsatz in Höhe von 36,6 Millionen Dollar bei. Im dritten Quartal musste Corel zudem einen Nettoverlust von 10,7 Millionen Dollar ausweisen. Doch pikanterweise rief dies einen Erzrivalen und gleichzeitigen Retter namens Bill Gates auf den Plan, der Corel mal so eben mit 135 Millionen Dollar aus der prekären Situation heraushalf (siehe ComputerPartner 35, Seite 17). Immerhin drohte Corel die Pleite. Burney bestreitet jedoch vehement, dass die strategischen Überlegungen Corels irgendetwas mit dem 135-Millionen-Dollar-Engagement von Microsoft zu tun haben könnten. "Wir brauchen eine breitere Palette von Produkten", forderte Burney. Doch genau das kostet Geld - viel Geld. Angesichts der Tatsache, dass die Corel-Aktie im Dezember 1999 an der 44-Euro-Marke knabberte und nun bei rund drei Euro liegt, wird sich Corel schwer tun, entsprechende Mittel locker zu machen. Aber Weihnachten steht vor der Tür und vielleicht auch noch einmal Bill Gates. (mm)

www.corel.de

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