Linux noch immer kein Thema

27.05.2004

Auch in den nächsten Jahren wird sich Open-Source-Software nur langsam in deutschen Unternehmen durchsetzen. Das ergibt die Mummert-Studie "IT-Budget". Der Grund: Nur 16,7 Prozent der Firmen planen, in den nächsten Jahren auf jeden Fall in Open Source zu investieren. Mehr als jedes dritte Unternehmen wird überhaupt kein Geld dafür ausgeben. Lediglich 14,7 Prozent haben in der Vergangenheit bereits in Open Source investiert. Auf Clients ist Pinguin Tux kaum zu finden. Zwar nutzt rund jedes zweite Unternehmen Linux, doch der Einsatz beschränkt sich meist auf Server im Rechenzentrum. Bevorzugt werden Open-Source-Produkte für Webserver eingesetzt.

Zum großen Hoffnungsträger der Open-Source-Bewegung entwickelt sich der öffentliche Sektor. Nachdem der Bundestag seine Server auf Linux umgestellt hat, planen immer mehr Städte die Ausrüstung ihrer Clients mit dem offenen System, wie etwa München mit rund 14.000 Rechnern. Bereits jetzt ist der öffentliche Sektor Hauptabnehmer von Open-Source-Betriebssystemen in Deutschland. Die aktuell größte Linux-Installation mit 11.500 Clients und mehr als 100 Servern hat Mummert Consulting bei der Polizei in Niedersachsen umgesetzt.

In den nächsten zehn Jahren wird laut Mummert mehr als die Hälfte der Anwendungen im öffentlichen Sektor unter Linux laufen. Ob sich der Einsatz von Linux in Behörden oder Unternehmen lohnt, muss jedoch bei jedem Projekt individuell geprüft werden. Die Anforderungen sind zu komplex, um eine pauschale Empfehlung für oder gegen Open Source geben zu können.

Ulrike Goressen

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