Offenheit und Sicherheit bedeuten keinen Gegensatz

Linux-Security liegt voll im Trend

21.01.2008
Security-Lösungen aus dem Linux-Umfeld sind allseits beliebt und eröffnen so dem IT-Fachhandel neue Chancen. Ralf Zerres von der Networkx GmbH begründet diese These.

Ein reibungsfreier Geschäftsbetrieb ohne eine sichere und dauerhaft verfügbare IT ist mittlerweile nicht mehr vorstellbar. Die Herausforderung für IT-Verantwortliche besteht darin, offene Strukturen für die Kommunikation mit den Geschäftspartnern und Kunden eines Unternehmens zu gewährleisten und parallel das Einfallstor für die verschiedenen Gefahren zu schließen.

Der Autor

Ralf Zerres

ist Geschäftsführer des Kölner Systemhauses und Sicherheitspezialisten Networkx GmbH.

Kontakt und Infos: www.networkx.de

An dieser Stelle beweisen Open-Source-Produkte vor allem auf Linux-Basis, dass Offenheit und Sicherheit nicht unbedingt einen Gegensatz bilden. Open Source stellt gerade im Security-Segment dem Fachhandel State-of-the-Art-Produkte bereit, mit denen das Portfolio in Richtung quelloffene Lösungen ausgeweitet wird und in der Folge neue strategische Geschäftsfelder erschlossen werden können.

Das Angebot an Open-Source-Security-Lösungen (OSS) ist grundsätzlich in "reinrassige" Open-Source-Lösungen und Produkte, die auf Basis von Open Source entstehen, zu trennen. Doch unabhängig davon, welche Lösung eingesetzt wird: OSS-Produkte punkten in der Regel gegenüber dem proprietären Wettbewerb mit niedrigeren Investitionskosten. Der Handel kann mit Sicherheits-Gateways sein Portfolio um ein attraktives Produkt erweitern, das bei vergleichsweise geringem Investitionsbedarf den umfassenden Schutz unternehmenskritischer Anwendungen ermöglicht.

Insbesondere im Mittelstand mit seiner äußerst heterogenen Hard- und Softwarelandschaft spielen diese Gateways ihre Stärken aus. Die offene Architektur ermöglicht die Migration einer heterogenen IT-Landschaft zu einem konvergenten System. Das ist vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Entwicklung von zentraler Bedeutung. Schließlich werden zunehmend mehr Technologien in Security-Appliances verbaut. Hier sei auf neue Trends wie VoIP verwiesen. Damit wächst der Vorteil quelloffener Lösungen im Vergleich mit dem proprietären Wettbewerb: Konvergente Netze sind einfacher und besser zu kontrollieren und zu administrieren - gerade im Sicherheitsumfeld ein Faktor von zentraler Bedeutung.

Entsprechend finden sich namhafte Hersteller wie IBM, Panda, Sonicwall oder Symantec unter den Anbietern von OSS-basierenden Produkten. Ihre Lösungen lassen sich jedoch in der Regel mit dem aus der Microsoft-Welt bekannten Know-how administrieren. OSS-Lösungen bieten sich auch für einzelne Sicherheitssegmente an: Dazu zählen etwa im Antiviren- und Anti-Spam-Bereich die quell-offenen Lösungen "SpamAssassin", "SpamPal", "AMaViS" oder "ClamAV".

Bei Intrusion-Detection-Systemen (IDS) ist das OSS-Produkt "Snort" dank seiner hohen Leistungsfähigkeit - mehr als 1.000 Signaturen - zum De-facto-Industriestandard und zu einer überaus erfolgreichen Applikation geworden. Nach Angaben der Entwickler wurde es bis Ende 2006 allein über drei Millionen Mal heruntergeladen und ist damit das weltweit am häufigsten eingesetzte IDS.

Die internationale Entwicklergemeinschaft reagiert sehr schnell auf Sicherheitsrisiken, sodass OSS auch in Sachen Performance dem Vergleich mit der proprietären Konkurrenz standhält. Daher spricht in Verbindung mit den geringen Investitionskosten und einer niedrigen Total Cost of Ownership vieles für OSS - oder anders formuliert: In der IT-Sicherheit kann "offen" eben auch sicher, leistungsfähig und preiswert bedeuten.

Entsprechend bietet der Reifegrad von OSS-Produkten dem Fachhandel die Gelegenheit, nicht nur das eigene Portfolio zu erweitern. So können gleichzeitig ein wachsendes Segment besetzt und das eigene Kompetenzfeld um eine attraktive Komponente ausgebaut werden. Denn der Open-Source-Zug nimmt gerade erst Fahrt auf.

Nach den Serverbetriebssystemen und den Webservern geraten zunehmend Business-Applikationen ins Blickfeld der Entwickler. Prominente Beispiele sind die CRM-Lösung "SugarCRM" und das Content-Management-System "Joomla". Die Prognose, dass diese Entwicklung analog zu der bei den Betriebssystemen in der näheren Zukunft ähnlich steil nach oben führen wird, ist daher nicht besonders gewagt.

Hierbei ist gerade der Fachhandel aufgrund des erforderlichen Beratungsbedarfs gefragt. Kurz: Der Pinguin und seine Verwandten eröffnen die Chance, strategische Geschäftsfelder zu erschließen, Dienstleistungsverträge zu generieren und zusätzliche Produkte zu verkaufen.

ARO

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