Linux-Server sind unschlagbar günstig

22.08.2002
Immer mehr Behörden und Unternehmen setzen bei ihren Servern auf Linux, denn was die Gesamtkosten angeht, ist Open Source einfach unschlagbar günstig. Das belegt jetzt auch eine TCO-Analyse der Robert Frances Group.

Gerade in schwierigen Zeiten wie jetzt müssen Unternehmen den Gürtel enger schnallen und Überlegungen anstellen, wie sie ihre IT-Kosten senken können. Und da ist Linux im Server-Umfeld laut Marktforscher Robert Frances Group (RFG) nicht nur aufgrund der wegfallenden Lizenzgebühren einfach unschlagbar günstig. Kein Wunder, dass auch immer mehr Behörden weltweit auf Open Source umschwenken. Einer Studie von Techconsult zufolge wird der Anteil an Mainframes, Servern und Netzwerken in der öffentlichen Verwaltung der Bundesrepublik bis Ende nächsten Jahres von 11 auf 17 Prozent steigen. Marktforscher IDC rechnet damit, dass die Umsätze mit dem Open-Source-Betriebssystem trotz leichter Einbrüche im vorigen Jahr bis 2006 von 80 auf 280 Millionen Dollar weltweit um 28 Prozent jährlich wachsen werden.

Windows 2,7-mal, Solaris achtmal so teuer

Eine TCO-Studie der RFG auf Grundlage einer Umfrage bei den 2.000 größten Unternehmen weltweit zeigt, dass Linux-Server wegen der massiven Skalierbarkeit ohne zusätzliche Lizenzgebühren wesentlich günstiger sind als jene auf Basis anderer Betriebssysteme.

Grundlage der Berechnung sind laut RFG "der Fairness halber" für Windows 7,6, für Linux 7,4 und für Solaris 2,2 x86-Server pro Verarbeitungseinheit im Web-Einsatz. Nach dieser Berechnungsgrundlage ist Windows 2,7-mal teurer als entsprechende Linux-Systeme, und bei Solaris entstehen sogar fast die achtfachen Kosten. Für jede Verarbeitungseinheit fallen bei Linux einmalige Kosten von 400 Dollar an, bei Windows sind es 5.320 und bei Solaris sogar 27.500 Dollar. Während Linux (hier am Beispiel Red Hat Linux 7.3) und Solaris nach der Anschaffung lizenzfrei laufen, berechnet Microsoft für die beiden Folgejahre jeweils noch einmal 1.330 Dollar. Das macht nach Ablauf der drei Berechnungsjahre zusammen 7.980 Dollar. Auch seitens der Hardware einschließlich Wartung sind Linux-Server-Landschaften in dem Dreijahreszeitraum um 1.000 Dollar günstiger als entsprechende Windows-Maschinen, Solaris-Systeme kosten mit 387.566 Dollar sogar mehr als das Zehnfache. Die dreijährigen Kosten für Support und Administration belaufen sich bei Linux auf 36.060 Dollar pro Verarbeitungseinheit, bei Windows und Solaris sind es jeweils über 140.000 Dollar.

Auch in Sachen Verfügbarkeit ist Linux gegenüber der Konkurrenz aus dem Windows-Lager im Vorsprung. Security Patches bei Windows erfordern zum Beispiel ein erneutes Booten, bei Linux muss hingegen nur die betreffende Anwendung geschlossen werden. Lediglich in puncto vertikale Skalierbarkeit sind Linux wie auch Windows noch gewisse Grenzen gesetzt. Denn Solaris kann sehr viel mehr Prozessoren ansprechen. Dafür ist Linux aber von keiner Hardware abhängig und versteht sich gleichermaßen auf Intel-, Power-PC- und Sparc-Maschinen. Außerdem verspricht das offene Betriebssystem die Freiheit, den Hardwarehersteller, Support und Service-Provider jederzeit zu wechseln, was bei Windows und Solaris wesentlich schwieriger ist.

Unterm Strich kommen die RFG-Analysten zu dem Schluss, dass Linux, abgesehen von den niedrigen Kosten, auch in puncto Sicherheit und Stabilität durchaus eine Überlegung wert ist.

www.rfgonline.com

www.techconsult.de

www.idc.com

ComputerPartner-Meinung:

Auch wenn der Vergleich mit den anderen beiden Betriebssystemen hier und da hinken mag, sprechen die Ergebnisse der TCO-Studie von RFG eindeutig für Linux - in der Serverlandschaft kleiner und mittelständischer Unternehmen zumindest. Was in einer zweiten Studie aber noch zu beweisen gilt, ist die Frage, ob sich Linux auch dann noch behaupten kann, wenn es um hoch unternehmenskritische Anwendungen geht. Dann wäre das Open-Source-Betriebssystem nämlich wirklich unschlagbar. (kh)

Zur Startseite