Linux-Spezialist Sernet: Microsoft soll SMB/CIFS-Protokoll offenlegen

02.10.2007
Der Göttinger Samba-Entwickler Sernet fordert Microsoft auf, die Spezifikationen für seine Netzwerkprotokolle zu veröffentlichen. Bis zum 15. Januar 2008.

In einem Schreiben an Microsoft fordert der Samba-Spezialist Sernet GmbH mit Sitz in Göttingen den Software-Krösus dazu auf, die Spezifikationen für seine Netzwerkprotokolle zu veröffentlichen. Die Spezifikationen für das SMB/CIFS-Protokoll soll Microsoft gemäß dem jüngsten EU-Urteil bis zum 15. Januar 2008 offen legen. Das EU-Urteil setzte diese Frist Microsoft, um alle hauseigenen Schnittstellen zu dokumentieren.

SerNet fordert den Redmonder Softwerker auf, alle Schnittstelleninformationen zu veröffentlichen, die eine bessere Kompatibilität zu und Interoperabilität des Samba-Projektes mit Windows-Servern und Active Directory ermöglichen.

Der Datei- und Druck-Server Samba ist eine quelloffene Alternative zu diesen Microsoft-Produkten.

Sernet schreibt: " Zur Zeit beschäftigt sich das Samba-Team mit der Programmierung von Software, die die Interoperabilität von Samba-Servern mit Windows-Servern und Active Directory verbessern soll.

Hierzu gibt es ein Teilprojekt namens "samba4AD" zur Entwicklung eines Active Directory Servers in Samba. Die SerNet hat dazu ein Proposa erarbeitet, das frei verfügbar ist: ftp://ftp.sernet.de/pub/samba4ad.

Die in diesem Proposal beschriebenen Aufgaben können ohne Protokoll-Spezifikationen von Microsoft nur unvollkommen umgesetzt. (…) Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wir Samba weiter unter der GPL in Version 3 entwickeln können. Die von Microsoft bereits angebotenenLizenzverfahren MCPP und WSPP sind daher für Samba nicht praktikabel."

Der IT-Dienstleister ist eigenen Angaben zufolge maßgeblich an der Weiterentwicklung von Samba beteiligt. (wl)

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