Lösungen machen Marge

06.11.2006
Am 2. November 2006 lud der Drucker- und MFP-Hersteller Kyocera Mita rund 260 seiner erfolgreichsten Fachhändler zum zweiten "Premier Partner Forum" ein. Die Botschaft war, dass in Zukunft nur noch mit dem Verkauf von "Drucklösungen" Geld verdient werden kann.

Von Boris Böhles

Nachdem das "Premier Partner Forum" von Kyocera Mita im vergangenen Jahr in Frankfurt seine Premiere feierte, entschied man sich dieses Jahr für die spanische Hauptstadt. Um 13 Uhr startete die Konferenz im Hotel "Melia Castilla", das über eines der modernsten Auditorien in Spanien verfügt. Redner waren unter anderem Kyocera-Mita-Europa-Präsident Takashi Kuki, Jürgen Krüger, Senior General Manager Sales und Marketing EMEA bei Kyocera Mita, Katsumi Komaguchi, Vizepräsident von Kyocera Mita Japan und der europäische Produktmanager Zac Butcher. Vor allem Butcher machte die Botschaft deutlich: "Das Geschäft verändert sich, und es verändert sich jetzt!", sagte er im Hinblick auf die Abkehr vom reinen Drucker-Hardware-Verkauf hin zu einem Lösungsverkauf. "Wir müssen Mehrwert mit unseren Lösungen verkaufen", fügte er hinzu. Begründet und belegt wurde diese Aussage durch Ergebnisse des Marktforschungsunternehmens "Infotrends". Demnach werden die Einkünfte aus reinen Druckerverkäufen bis zum Jahre 2009 um sechs Prozent zurückgehen, im Gegenzug jedoch die Einkünfte aus kompletten Drucklösungen in der gleichen Zeitspanne um bis zu 45 Prozent zulegen. Zudem prognostiziert Infotrends vor allem den Value Added Resellern ein 54-prozentiges Umsatzwachstum mit Dokumentenmanagement-Lösungen bis zum Jahr 2010.

Und so rührte die Kyocera-Mannschaft kräftig die Werbetrommel für ihr auf der Systems vorgestelltes Dokumentenmanagement-System "Kyo Control Business Edition". Dies soll vor allem dazu dienen, den Druck-Workflow in einem Unternehmen zu optimieren und die Druckkosten zu senken. Druckaufträge werden dazu zentral an einen Server geschickt und dort verschlüsselt aufbewahrt. Die Anwender erhalten eine Chipkarte mit einem integrierten RFID-Chip und können sich die gewünschten Dokumente direkt am Drucker abholen - theoretisch weltweit, sofern sich die Drucker in einem Netzwerk befinden. Jede ausgedruckte Seite kann einem Anwender oder einer Abteilung zugeordnet werden. Und so kann auch für jeden einzelnen Anwender spezifisch bestimmt werden, welche Art von Dokumenten er ausdrucken darf. Zum Beispiel kann man das Ausdrucken von teuren Farbdokumenten reglementieren.

Exklusive Partnerschaft

Bei der in Kyo Control integrierten Softwarelösung handelt es sich nicht um eine Eigenprogrammierung von Kyocera, sondern sie stammt von der Firma "M.S.E." (www.msegmbh.de) aus Unna, mit der Kyocera schon länger zusammenarbeitet, jetzt jedoch eine exklusive Partnerschaft eingegangen ist. Michael Schwartz, Geschäftsführer bei M.S.E., hob vor allem die einfache Installation seiner Lösung hervor. Außerdem nannte er als aktuelles Beispiel für die Effizienz des Systems den bayerischen Automobilkonzern BMW, der es bereits eingeführt hat (siehe ComputerPartner Ausgabe 22/06, Seite 30) und damit laut Schwartz bis zu 30 Prozent seiner Druckkosten spart.

Kyocera bietet Kyo Control paketweise an. Die Startbox kostet rund 1.300 Euro und beinhaltet 20 RFID-Karten, eine Netzwerkkarte, ein Kartenleser und die Software. Praktisch: Jeder Kyocera-Drucker, der über eine Netzwerkschnittstelle verfügt, soll sich mit dem System nachrüsten lassen. Die momentane Business-Lösung adressiert kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 25 Geräten und 500 Benutzern. Später soll eine Enterprise-Lösung auch mehr Einheiten verarbeiten können. Leider lassen sich im Moment noch keine Geräte anderer Druckerhersteller in das Kyo-Control-System einbinden. Aber auch dies soll nach Aussagen von Kyocera gegenüber ChannelPartner zukünftig möglich sein.

Tipps und Autogramme von Pierluigi Collina

Am Ende erwartete die Forums-Teilnehmer noch eine sportliche Überraschung. Kein geringerer als der ehemalige Fußball-Spitzenschiedsrichter Pierluigi Collina hielt eine abschließende Rede über das Dasein und die Erfolgsstrategie eines Schiedsrichters. Erfolg könne dieser, genau wie eine Fußballmannschaft, nur im Team mit den Linienrichtern erreichen. Bildhaft und sinngemäß übertragen auf das Premier Partner Forum sollten die Anwesenden eine Parallele für ihr eigenes Geschäft erkennen, die zuvor Jürgen Krüger bereits auf den Punkt brachte, indem er "Teamspirit" als Schlüssel zum Erfolg nannte und getreu dem Motto der Veranstaltung aufforderte: "Be Part of it!". Und damit jeder zumindest die sportlichen Spielregeln für den Erfolg nachlesen konnte, gab’s für alle Anwesenden eine signierte Ausgabe von Collinas Buch "The rules of the Game".

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