Jedes dritte Unternehmen nimmt beim Einkauf in China Verluste durch hohe Logistikkosten in Kauf und lässt das Logistik-Controlling schleifen. Obwohl die aus China am günstigsten beschafften Produktgruppen im Vergleich zu Deutschland bis zu 50 Prozent billiger zu beziehen sind, profitiert nicht jedes Unternehmen in gleicher Weise davon. Häufig kalkulieren Firmen bei ihren Bestellungen aus Fernost den Transportaufwand nach Deutschland falsch. Zu diesem Ergebnis gelangt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouceCoopers in ihrer Erhebung "Beschaffungslogistik im China-Geschäft. Kosten - Prozesse - Strategien". So entscheiden sich Großunternehmer mitunter auch dann bewusst für China, wenn das Sourcing in Deutschland günstiger wäre.
"China ist, wie auch Osteuropa und Indien, ein relevanter Markt und deshalb interessant für international agierende Konzerne. Hier einzukaufen bedeutet für den Großteil der Konzerne vor allem aber auch einen strategischen Nutzen. Dennoch gibt es noch Nachholbedarf bei vielen Unternehmen, da die Zusammensetzung der Beschaffungskosten noch zu wenig analysiert und/oder kontinuierlich beobachtet wird", sagt Anselm Stolte, Operations Manager China Business Group bei PricewaterhouseCoopers, im Gespräch mit pressetext. Da sich rund die Hälfte der 573 befragten Unternehmen ihre Waren in China bereits seit mehr als fünf Jahren und etwa zehn Prozent schon länger als zehn Jahre beschaffen, habe das Land zwar noch die Nase vorn, dennoch schließen auch andere Wachstumsmärkte auf, so der Experte.