Logitech: die Zukunft gehört CE

20.01.2006
Mal wieder konnte Logitech ein Geschäftsquartal mit Rekordumsatz verbuchen. Neu ist dabei jedoch die Umsatzhöhe und mit welchen Produktgruppen das Unternehmen besonders erfolgreich unterwegs war.

Für Außenstehende ist die Veröffentlichung von Logitechs Quartalszahlen seit langem eine eher langweilige Angelegenheit. Denn nunmehr zum 29stenmal in Folge konnte das Unternehmen seinen Umsatz zweistellig erhöhen. Aktuell liegt das Plus bei 19 Prozent.

Neu an diesem erneuten Rekord ist die Höhe des Umsatzes: erstmals wurde in einem Quartal weltweit mehr als eine halbe Milliarde Dollar (574 Millionen Dollar) erwirtschaftet. Der Reingewinn stieg dabei um elf Prozent auf 71,3 Millionen Dollar.

Aber auch beim Produktportfolio gibt es was Neues zu berichten. Obwohl CE-Produkte (zum Beispiel Home-Cinema-Komponenten, Zubehör für Konsolen, Headsets und Universalbedienungen) aktuell erst rund 20 Prozent des Umsatzes ausmachen, wird Logitech laut Gregor Bieler, Geschäftsführer der DACH-Region, in Zukunft den Fokus seiner Anstrengungen (Produktentwicklung, Marketing, Ausbau des Handelsnetzes) stärker auf das Produktumfeld Consumer Electronics legen. Denn hier konnte Logitech im abgelaufenen Quartal im Schnitt um 100 Prozent zulegen.

Aber auch das Stammgeschäft mit PC-Peripherie (Mäuse, Tastaturen und PC-Speaker) schlug sich wacker. Trotz deutlicher Marktdominanz mit Anteilen von 70 oder 80 Prozent wuchs dieses Segment erneut beim Umsatz im "guten zweistelligen Bereich", wie Bieler erklärte.

In Zukunft will Logitech hier jedoch "nur" noch eine defensive Position einnehmen, also die Marktanteile halten und vielleicht noch etwas ausbauen. Die besten Chancen aber, bedeutsame Zuwächse beim Umsatz und Marktanteilen zu erreichen, sieht Logitech eher im CE-Bereich.

Das schlägt sich auch in den 70 Produktneuheiten nieder, die zwischen April und September 2006 auf den Markt gebracht werden. Dabei handelt es sich laut Bieler teilweise um völlig umgearbeitete und verbesserte Mäuse und Tastaturen, in erster Linie aber um echte Neuheiten im CE-Segment. Die ersten Produkte sollen auf der diesjährigen CeBIT vorgestellt werden.

Mit diesen rundum erneuerten und vollkommen neu geschaffenen Produkten will Logitech im aktuellen Geschäftsjahr (per 31. März 2006) ein erneutes Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent erreichen und das Betriebsergebnis um mindestens 15 Prozent steigern. Und für das nächste Geschäftsjahr will man zumindest ein Plus von weiteren 15 Prozent erreichen.

Und dazu benötigt Logitech mehr denn je den Einzelhandel. Rund 50 Prozent des Retail-Umsatzes generiert das Unternehmen über Fachhändler in Verbundgruppen (EP, Euronics, Expert), je 25 Prozent laufen über den stationären, nicht kooperierten Fachhandel sowie Flächenmärkte.

Zur besseren Unterstützung der für Logitech so wichtigen Fachhandelspartner hat das Unternehmen seit drei Jahren die Vertriebs- und Telesales-Mannschaften kontinuierlich ausgebaut. Denn der Fachhandel wird nach Bielers Meinung in Zukunft weitaus bessere Zuwachsraten haben als Flächenmärkte, da die Kunden vermehrt Beratung benötigen, welche CE-Produkte und -Lösungen sich am besten für sie eignen. Diesen Service könnten eben am besten qualifizierte Fachhändler bieten. (go)

Zur Startseite