Lohnt es sich, Retailkits ins Sortiment aufzunehmen?

26.08.1999

MÜNCHEN: Noch vor kurzer Zeit konnten nur Fachleute eine Festplatte in den PC einbauen. Mit den sogenannten Retail-Kits sollen auch in puncto Hardware unbedarfte Anwender Festplatten schnell und einfach in den Computer einsetzen können. Wie einfach ist eine solche Platte einzubauen? ComputerPartner wollte es genau wissen und hat sich ein Retailkit von Western Digital angesehen.Platten mit Retailverpackung sind teurer als die übliche Bulk-Ware. Aber mit dem Kit soll auch ein Anfänger problemlos die Festplatte im System installieren können. Der erste Unterschied zeigt sich schon bei der Verpackung.

Bulk-Ware wird in großen unscheinbaren Sammelverpackungen geliefert; 20 oder 40 Festplatten befinden sich in einem stabilen Karton mit Schaumstoffisolation. Das Retailprodukt dagegen ist in einem farbenprächtigen Karton untergebracht. Neben der stoßsicher verpackten Festplatte liegen eine Diskette, ein Handbuch und ein großformatiges Plakat mit einer genauen Einbauanleitung bei. Außerdem gehört eine Service-Karte für kostenlose Nutzung der Western-Digital-Hotline und ein Festplattenkabel zum Lieferumfang. Zwei Metallwinkel zum Einbau der Platte in einen 5,25 Zoll-Schacht sind ebenfalls vorhanden.

Das Handbuch ist dreisprachig (Englisch, Französisch und Deutsch) verfaßt. Ausführlich beschreibt es den Einbau der Platte und die Einrichtung der Software.

Auf der Diskette befindet sich das Programm EZ-Drive. Das ist eine Art Bootmanager, mit dem die Platte auch in älteren Systemen eingerichtet werden kann. Denn ältere Bios-Versionen unterstützen keine Festplatten, die größer als 2,14 Gigabyte oder 8,4 GB sind.

Der Einbau

Hält man sich genau an die Anweisungen im Handbuch, ist der Einbau der Festplatte in wenigen Minuten erledigt. Die ausgezeichnete Beschreibung läßt keine Fragen aufkommen. Das beginnt bei der Einstellung der Jumper (Master/Slave) und endet beim Befestigen der Platte im Gehäuse. Soll die Harddisk in einen 5,25-Schacht eingebaut werden, erklären Bilder im Handbuch, wie die Rahmen und Schrauben für die Halterung zu setzen sind. Auch ein Anfänger wird damit nicht überfordert. Ein wenig schwieriger wird es allerdings, wenn die neue Festplatte zusätzlich im System integriert werden soll. Dann muß nämlich zuerst die alte Festplatte ausgebaut und umgejumpert werden. Wenn es sich nicht gerade um ein Uralt-System handelt, ist das aber auch kein Problem. In letzter Zeit, seit etwa fünf Jahren, sind die Jumperstellungen auf den Festplatten aufgedruckt. Wenn man dort nichts findet, kommt die Servicekarte ins Spiel. Damit erhält der Käufer einen zehnminütigen kostenlosen Support bei der WD-Hotline. In den meisten Fällen ist innerhalb von zwei bis drei Minuten das Problem behoben. Mit dem mechanischen Einbau einer Festplatte ist es aber nicht getan. Jetzt muß die Platte noch eingerichtet werden. Auch hier hilft das Handbuch beziehungsweise das Faltblatt weiter. Schritt für Schritt wird dem Anwender erklärt, wie er vorzugehen hat. Hält man sich genau an die Anweisungen, kann praktisch gar nichts schiefgehen.

Fazit

Trotz des etwas höheren Preises lassen sich Festplatten mit Retailverpackung bestimmt gut verkaufen. Besonders nicht so versierte Anwender werden die ausführlich bebilderte Anleitung zu schätzen wissen. Anhand der Schritt für Schritt Anleitung kann wirklich jeder seinen Rechner um eine zweite Festplatte erweitern. Als Werkzeug wird nur ein Schraubenzieher gebraucht, und der sollte sich in jedem Haushalt befinden.

Als Händler wird man mit solchen Platten wesentlich weniger Probleme als mit der Bulkware haben. Rückfragen des Kunden sind damit so gut wie ausgeschlossen, denn er hat ja die kostenlose Hotline zur Verfügung, die ihm dann schnell weiterhilft. (jh)

Komplettangebot Retailkit: Etwa 50 Mark teurer, aber dafür mit ausführlicher Anleitung sowie allen benötigten Teilen und Hotline-Hilfe.

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