Lokal drucken statt global verschicken

05.08.1998

BÖBLINGEN: Um ihre Führerschaft im Druckermarkt zu erhalten, startet die Hewlett-Packard GmbH eine weitere Produktoffensive. Der Hersteller ist sicher: Der Kunde will kleinere GeräteHatte man bisher Informationen zentral ausgedruckt und dann auf dem Postweg verteilt, könnte es in Zukunft genau andersherum laufen: Dokumente werden den Interessierten elektronisch zugestellt und erst bei ihnen an Ort und Stelle ausgedruckt. Diesen Paradigmawechsel sagt zumindest Helen Carter, Marketing Center Managerin der Hardcopy Division bei der Hewlett-Packard GmbH voraus. Nach ihren Aussagen liegt das papierlose Büro in weiter Ferne. Statt dessen prophezeit sie den Netzwerkdruckern eine glänzende Zukunft. Das Marktforschungsunternehmen Dataquest hält hier jährliche Steigerungsraten von 48 Prozent für möglich. Allein der Markt der sogenannten Thin Server soll bereits im Jahr 2002 einen Umfang von 3,5 Milliarden Dollar erreichen. Thin Server sind handliche Netzwerkarten, die einfach in einen PC eingebaut werden. Dieser dient dann als Druckerserver für das gesamte LAN.

Dementsprechend verstärkt auch Hewlett-Packard ihre Produktoffensive im Bereich der Desktop- und Abteilungsdrucker. Die Ära der riesigen und lauten Monstergeräte, die für das gesamte Unternehmen Dokumente oft in tausendfacher Ausführung drucken mußten, ist damit endgültig passé. Laut HP steht die Ablösung dieser Ungetüme durch Desktop- und Abteilungsdrucker unmittelbar bevor.

Um diesem Trend Rechnung zu tragen, bietet der Hardwarehersteller ab sofort seinen netzwerkfähigen Drucker LaserJet 8000 an. Der Nachfolger des 5Si-Modells schafft bis zu 24 Seiten pro Minute und besitzt von Haus aus 16 MB internen Arbeitsspeicher. Das Gerät versteht die Druckersprachen PCL6 und PostScript 2 und verfügt über drei Ethernet-Anschlüsse. Sein RISC-Prozessor wird mit 133 MHz getaktet, für die interne Speicherung steht eine 1,4 GB-Festplatte bereit. Der Raster Image Processor (RIP) muß das wiederholt auszudruckende Dokuments nicht etwa immer wieder verarbeiten, sondern legt einfach ein Abbild des Originals im RAM ab (transmit once, process once). Gegenüber dem Vorgänger 5Si, der noch jede einzelne Kopie separat prozessieren mußte, erhöht sich die Druckgeschwindig-keit damit erheblich. Die Listenpreise für den HP LaserJet 8000 beginnen bei 6.000 Mark.

Ebenfalls ab Anfang Mai ist der HP Mopier 240 verfügbar. Dieser Multiple Original Printer (MOP) vereinigt Drucker- und Kopierfunktionen in einem Gerät. Der Gang zum Kopierer entfällt, jeder Vervielfältigungsvorgang kann am eigenen PC erledigt werden. Das bevorzugte Einsatzgebiet des Mopier 240 dürfte daher auch im Abteilungsbereich liegen. Seine Hardware-Ausstattung ist mit der des HP LaserJets 8000 weitgehend identisch: 133 MHz RISC MIPS-Prozessor, 24 MB RAM und eine 1,4 GB-Festplatte. Auch die Druckleistungen stimmen größtenteils überein. Der Listenpreis für den Mopier 240 beträgt 9.450 Mark. (rw)

Der HP Mopia 240: kombinierte Kopierer/Drucker-Lösung für die einzelne Abteilung.

Sogenannte Thin Server, also Einsteckmodule für PCs, werden schon bald als die Standardlösung fürs Network Printing herhalten.

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