Loss Prevention entlarvt Betrüger an der Einzelhandels-Kasse

13.12.2001
Die Vorweihnachtszeit beschert dem Handel volle Kassen. Aber auch Diebstahl hat in diesen Tagen Hochkonjunktur. Jetzt überführt die Datenanalyse-Anwendung "Loss Prevention" Betrüger auf elegante Weise.

Acht Milliarden Mark kosteten Diebstahl und Betrug den Einzelhandel im vergangenen Jahr. Etwa ein Drittel dieser Verluste wird nach Meinung von Fachleuten durch das Personal verursacht. Ein nicht unerheblicher Teil des Schadens entsteht in Verbindung mit Betrugsdelikten an der Kasse.

Damit soll jetzt Schluss sein. Der Berliner Spezialist für Kassen- und Informationssysteme im Einzelhandel Logware Informationssys-teme GmbH hat eine Software entwickelt, die Unregelmäßigkeiten und Betrügereien durch das Kassenpersonal auf die Spur kommt.

Alle Transaktionen werden erfasst und ausgewertet

Die auf Datamining-Methoden basierende Software "Loss Prevention" zeichnet alle Transaktionen an der Kasse auf und wertet sie aus. Dabei erfasst die Applikation ausschließlich solche Vorgänge, bei denen die Kasse geöffnet wurde. Zu den häufigsten Anlässen dafür zählen außer der Bezahlung beispielsweise Stornos, An- und Abmeldungen an der Kasse, Warenrückgaben, manuelle Eingaben, Kartenzahlungen, Rabatte oder Gutscheinbezahlung.

Diese Vorgänge erzeugen Daten, die von der Kasse an eine Datenbank gemeldet werden. Die in Java geschriebene Software untertützt den SQL-Server von Microsoft. Es können aber auch Datenbanken eingesetzt werden, die über ein Jdpc-API verfügen. Logware will außerdem die Datenbank "DB2 von Oracle in nächster Zeit freigeben. Die Logware-Software verdichtet zunächst diese Informationen auf dem Datenbankserver. Die so gewonnenen Daten werden dann mit der Client-Software von Loss Prevention in Standardberichte übersetzt. Zum Beispiel liefert die Anwendung als Resultat von Standardabfragen strukturierte Ergebnisberichte in Form von Tabellen. Sie weisen alle Aktivitäten, bei denen die Kasse geöffnet wurde, zusammengefasst auf. So wird sichtbar, wie oft bestimmte Vorgänge bei einer Person auftreten und wie hoch ihr Anteil an allen ist. Weichen die Werte für einzelne Personen von den normalen ab, können die damit zusammenhängenden Daten auf dem Kassenbon aufgerufen und kontrolliert werden.

Das Programm wertet die gewonnenen Daten bezogen auf Filialen, Arbeitsplätze oder einzelne Abrechnungen, aus. Die Analysen lassen sich für definierbare Zeiträume durchführen und abspeichern. Verfügbar ist Loss Prevention seit Oktober 2001.

Weitere Applikationen aus der Lord-Serie sind beispielsweise Warenkorbanalyse (Cross Selling) oder Werbeerfolgsanalyse (Decision Tree).

www.logware.de

ComputerPartner-Meinung:

Für Tante Emma lohnt sich die Anwendung mit Sicherheit nicht. Bei allen anderen Geschäften aus unterschiedlichsten Bran-chen wie Kaufhäusern, Supermärkten oder Bekleidungshäusern macht sie durchaus Sinn. Mit ihrer Hilfe können Anwender die schwarzen Schafe unter den Kassenangestellten auf elegante Weise herausfiltern, ohne dem gesamten Perso- nal das Gefühl eines Überwachungs-staates zu vermitteln. (hei)

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