Lotus schützt vor Spam

13.09.2007
Spam-Filter müssen nicht unbedingt vor Ort beim Kunden installiert werden. Da reicht es oft, die eingehenden Mails ein wenig umzuleiten. Ein IBM-Partner aus Kempten hat für einen Kunden eine beispielhafte "E-Mail-Zwischenstation" eingerichtet.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Vor genau einem Jahr nahm das Spam-Aufkommen beim Sportbekleidungshersteller Schöffel bedrohliche Ausmaße an. Sämtliche Mitarbeiter der dortigen EDV-Abteilung waren nur noch mit der Bereinigung und Überprüfung der Mails beschäftigt.

In seiner Not wandte sich das mittelständische Unternehmen aus der Nähe von Augsburg an seinen Dienstleistungspartner, die fabrique d’images ebusiness GmbH, abgekürzt FDI. Der IBM-Partner aus Kempten war Schöffel bereits gut bekannt als Installateur der hauseigenen Lotus-Notes-Kommunikationsinfrastruktur. FDI riet seinem Kunden sogleich zur Servicevariante eines Spam-Filters. Das heißt, die Software sollte nicht direkt bei Schöffel installiert werden, sondern bei IBM.

So sollten alle an den Kunden geschickten E-Mails an eine Zwischenstation neu geroutet, dort von unerwünschten Werbenachrichten befreit und erst danach zum Domino-Server bei Schöffel geschickt werden. Diese Lösung empfahl der Lotus-Partner nicht nur wegen der generellen Kostenersparnis im laufenden Betrieb, sondern auch wegen der damit einhergehenden Entlastung der Schöffel-eigenen IT-Abteilung und aufgrund der Ausfallsicherheit der redundant vorhandenen E-Mail-Server bei IBM.

Alternativ zu dieser Dienstleistungslösung bot FDI dem Kunden auch die statischen Spam-Filter-Optonen, also lokal installierte Software, darunter auch einige Open-Source-Produkte. Schöffel entschied sich jedoch für die Hosting-Variante von IBM, die "Express Managed Security Services for E-Mail Security", die auf dem System von MessageLabs basieren. Und günstig war das Angebot von IBM obendrein: Zwei Euro pro User und Monat stellt Big Blue dem Kunden in Rechnung. Bei 120 E-Mail-Konten bei Schöffel halten sich die laufenden Kosten des ausgelagerten Spam-Filters also in Grenzen. Außerdem ist dieser auch noch zentral managebar und weitaus flexibler als eine lokal installierte Lösung.

Kundenbindung gestärkt

Dass es dabei für den Dienstleister nicht so viel zu tun gab, war klar. Weder mussten neue Hardware angeschafft noch weitere Softwarelizenzen erworben werden. Vor der Umstellung waren lediglich einige kleine Änderungen an den E-Mail-Servern von Schöffel (zwei Domino-Server und ein IBM-i5-System) vorzunehmen.

Fabrique d’images musste lediglich die Mail-Domains von Schöffel umstellen und die Kommunikationsplattform in das von IBM betriebene Anti-Spam-System integrieren. Hinzu kamen einige kleine Änderungen an der Serverkonfiguration und an den Relay-Einstellungen von Domino sowie an den Eingangssteuerungsbeschränkungen.

Das Ganze nahm netto gerade mal einen halben Arbeitstag in Anspruch, auch wenn sich diese Tätigkeit aufgrund der organisatorischen Gegebenheiten über zwei Wochen lang hinzog.

Dennoch, für FDI hat sich dieses kleine Projekt insoweit gelohnt, als der Lotus-Partner Schöffel als Kunden nun noch enger an sich binden konnte. Denn die Administration der Domino-Server obliegt FDI nach wie vor.

Nachfolgeprojekt steht unmittelbar bevor

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Spam-Filter-Projektes bekam der Lotus-Partner die Gelegenheit, Schöffel weitere von IBM angebotene Dienste zu präsentieren, etwa die Mail-Security-Services wie Anti-Virus, Kontrolle der via E-Mail ein- und ausgehenden Inhalte und Bilder - Stichwort: Image-Spam. Dieses Nachfolgeprojekt befindet sich derzeit noch in der Planungsphase, die Entscheidung des Kunden steht aber unmittelbar bevor. Daneben hat FDI inzwischen mehrere derartige Projekte bei weiteren Kunden realisiert.

Für die Schöffel Sportbekleidung GmbH wirkte sich die Installation des Spam-Filter-Services im Dezember 2006 unmittelbar aus. Von allen eingehenden Mails - über eine Viertelmillion - wurden mehr als 150.000 als Spam erkannt und herausgefiltert. Dabei steht es jedem der 120 E-Mail-Nutzer bei Schöffel frei, sich eigene White- und Black-Listen anzulegen und zu pflegen. Über eine Weboberfläche können sie jederzeit die herausgefilterten E-Mails, die sich in einem Quarantäne-Ordner befinden, einsehen und gegebenenfalls aufrufen.

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