Lotusphere: IBM kündigt Notes für Linux an

31.01.2005
Ein Notes-Client für Linux war bislang für IBM kein Thema. Die Company setzte in den vergangenen drei Jahren sowieso eher auf "Websphere" und deren Entwicklung als Plattform für die Integration von Unternehmenssoftware und deren Anbindung an Web-Aktivitäten. Das wurde zwar von der zahlreichen Notes- beziehungsweise Domino-Gemeinde nur zähneknirschend hingenommen, doch es nützte wenig.

Ein Notes-Client für Linux war bislang für IBM kein Thema. Die Company setzte in den vergangenen drei Jahren sowieso eher auf "Websphere" und deren Entwicklung als Plattform für die Integration von Unternehmenssoftware und deren Anbindung an Web-Aktivitäten. Das wurde zwar von der zahlreichen Notes- beziehungsweise Domino-Gemeinde nur zähneknirschend hingenommen, doch es nützte wenig.

Doch nun konnte sich Big Blue zu einem Komprom durchringen: Auf der Lotus-Anwenderkonferenz "Lotuspshere" gab IBM bekannt, es werde Linux-Anwender zwar nicht mit Windows-Nutzern gleichstellen, doch immerhin mit einem Plugin für das Workplace-Frontend beglücken. Einen nativen Client für Linus werde es aber nicht gegen.

Das Plugin soll alle bestehenden Notes-Anwendungen ausführen können. Was mit jenen Anwendern passiert, die auf "Workplace" verzichten, bleibt somit offen - ein Defizit, das IBM nach Ansicht von Marktexperten ausräumen muss, um die zahlreiche Lotus-Gemeinde von ihrer Zukunft zu überzeugen.

Allerdings meinten Experten auch, dass IBM klar auf eine Konfrontation mit Microsoft set-zt. Gegen den Redmonder Softwerker und seine Lösung "Visual Studio" und Dotnet-Framework platziert IBM Java-basierende Entwicklerwerkzeuge wie "Workplace Designer" und eben Websphere. Von der Domino-Gemeinde erwartet sich der Software-Riese, dass sie den übergang von dem vertrauten "Domino Designer" zu "Workplace" mitmacht - und so auf eine einheitliche Plattform für die Entwicklung von Unternehmenssoftware wechseln wird.

Nach Angaben des Unternehmens kann die Linux-Implementierung allein die für die Aus-führung von Anwendungen notwendigen Benutzerschnittstellen in GUI-Elemente des Unix-Clones umsetzen. Dagegen werden Navigationselemente wie Bookmarks als Standard-Widget-Toolkit-(SWT-)Komponenten in Java realisiert, so dass allem Anschein nach künftig geteilte Benutzerschnittstellen das Linux-Plugin bestimmen werden. ´

Es soll vier Monate nach dem Release von Notes 7.0 verfügbar sein. Dieses ist derzeit für August 2005 geplant. (wl)

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