Lucent-Ausverkauf trifft jetzt auch Europa

06.08.2001
Der massenhafte Stellenabbau von Lucent geht weiter: Wie die "Nürnberger Nachrichten" unter Berufung auf interne Quellen berichten, will der Telekom-Ausrüster seine Werke in Europa künftig nicht mehr in Eigenregie betreiben - was nicht verkauft oder von Dritten betrieben wird, soll geschlossen werden. Die Maßnahmen seien Teil des Plans von Lucent, jegliche Serienfertigung aufzugeben. Dem internen Papier zufolge werden in Europa in der Forschung und Entwicklung sowie in der Logistik 35 Prozent der Stellen gestrichen werden, im Vertrieb fallen 40 Prozent weg und bei den sogenannten "allgemeinen Stabsstellen" 50 Prozent. Insgesamt sind bei Lucent in Europa 3.500 Mitarbeiter beschäftigt, 750 davon in einem Nürnberg Werk. Gegenüber der dpa bezeichnete Harald Kettenbach, Lucent Pressesprecher für Europa, die Pläne als "schlimmsten denkbaren Fall". Laut Kettenbach befindet sich das die Europa-Geschäftsführung bereits in Verhandlungen mit dem europäischen Lucent-Betriebsrat. Norbert Hahn, Lucent-Sprecher in Deutschland, erklärte gegenüber ComputerPartner, die gestrige Vorstandssitzung habe zum Resultat gehabt, dass nun auch die deutsche Niederlassung mit Sitz in Nürnberg "nicht ungeschoren davon komme". Die rund 900 Entlassungen könne er so nicht bestätigen. Er bestätigte jedoch, dass rund 600 Mitarbeiter in der Nürnberger Produktionsstätte gehen müssten, "wenn wir keine größere Produktionsstätte mehr haben wollen."Lucent plane im Moment, die Fabrik zu verkaufen oder per Outsourcing weiter zu betreiben. Nur im schlimmsten Fall werde sie geschlossen. Das könne nur der Aufsichtsrat beschliesen; dessen nächste Sitzung sei für den 13. August anberaumt. Zum Standort Deutschland mit rund 3.500 Mitarbeitern erklärt Hahn, dass er im Vergleich zu anderen Ländern ausgesprochen gut dastehe. "Standorten, die ihr Soll nicht erfüllt haben, wird einiges weggeschnitten, anderen wird das gutgeschrieben." Keinesfalls werde man sich aus Europa und insbesondere Deutschland zurück ziehen: "Gerade Europa und Deutschland sind Wachstumsmärkte. Hier werden Netze mit moderner Technologie installiert." Trotzdem wollte Hahn nicht dementieren, dass das den "Nürnberger Nachrichten" zugespielte Papier direkt aus der Betriebsversammlung kam und folglich das darin durchgespielte Entlassungsszenario theoretisch wäre. "Man wird dort etwas abschne, wo nichts läuft", sagte er. Unter anderem sei davon die GMS-Abteilung betroffen.(st/wl)

Der massenhafte Stellenabbau von Lucent geht weiter: Wie die "Nürnberger Nachrichten" unter Berufung auf interne Quellen berichten, will der Telekom-Ausrüster seine Werke in Europa künftig nicht mehr in Eigenregie betreiben - was nicht verkauft oder von Dritten betrieben wird, soll geschlossen werden. Die Maßnahmen seien Teil des Plans von Lucent, jegliche Serienfertigung aufzugeben. Dem internen Papier zufolge werden in Europa in der Forschung und Entwicklung sowie in der Logistik 35 Prozent der Stellen gestrichen werden, im Vertrieb fallen 40 Prozent weg und bei den sogenannten "allgemeinen Stabsstellen" 50 Prozent. Insgesamt sind bei Lucent in Europa 3.500 Mitarbeiter beschäftigt, 750 davon in einem Nürnberg Werk. Gegenüber der dpa bezeichnete Harald Kettenbach, Lucent Pressesprecher für Europa, die Pläne als "schlimmsten denkbaren Fall". Laut Kettenbach befindet sich das die Europa-Geschäftsführung bereits in Verhandlungen mit dem europäischen Lucent-Betriebsrat. Norbert Hahn, Lucent-Sprecher in Deutschland, erklärte gegenüber ComputerPartner, die gestrige Vorstandssitzung habe zum Resultat gehabt, dass nun auch die deutsche Niederlassung mit Sitz in Nürnberg "nicht ungeschoren davon komme". Die rund 900 Entlassungen könne er so nicht bestätigen. Er bestätigte jedoch, dass rund 600 Mitarbeiter in der Nürnberger Produktionsstätte gehen müssten, "wenn wir keine größere Produktionsstätte mehr haben wollen."Lucent plane im Moment, die Fabrik zu verkaufen oder per Outsourcing weiter zu betreiben. Nur im schlimmsten Fall werde sie geschlossen. Das könne nur der Aufsichtsrat beschliesen; dessen nächste Sitzung sei für den 13. August anberaumt. Zum Standort Deutschland mit rund 3.500 Mitarbeitern erklärt Hahn, dass er im Vergleich zu anderen Ländern ausgesprochen gut dastehe. "Standorten, die ihr Soll nicht erfüllt haben, wird einiges weggeschnitten, anderen wird das gutgeschrieben." Keinesfalls werde man sich aus Europa und insbesondere Deutschland zurück ziehen: "Gerade Europa und Deutschland sind Wachstumsmärkte. Hier werden Netze mit moderner Technologie installiert." Trotzdem wollte Hahn nicht dementieren, dass das den "Nürnberger Nachrichten" zugespielte Papier direkt aus der Betriebsversammlung kam und folglich das darin durchgespielte Entlassungsszenario theoretisch wäre. "Man wird dort etwas abschne, wo nichts läuft", sagte er. Unter anderem sei davon die GMS-Abteilung betroffen.(st/wl)

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