Lucent contra Motorola

17.06.1999

MÜNCHEN: Standards für drahtlose LANs (Wireless LAN) zu kreieren, stellt eine Hauptbeschäftigung für alle großen Netzwerk-Anbieter dar. Vom Wireless-Markt nämlich versprechen sie sich viel: Sprache und Daten sollen problemlos über Schnittstellen verschickt werden können und dem Privatbenutzer das Zusammenschalten vieler Geräte problemlos erlauben - ohne Kabelsalat und größere Löcher in den heimischen vier Wänden.Doch wie so oft, wenn Standards für profitable Märkte zu entwicklen sind, gibt es Streit. Diesmal hauen sich zwei Große der Netzwerkzunft Vorwürfe um die Ohren: Lucent und Motorola. Ersterer kündigte gerade an, Sprache über den derzeitigen Wireless-LAN-Standard 802.11 übertragen zu wollen. Mit diesem, der 1997 nach sieben Jahren harter Normierungsarbeit das Licht der Welt erblickte, ist es möglich, maximal zwei MBit/s zu übertragen. Dazu will Lucent die Drahtlosarchitektur Bluetooth und 802.11 zusammen bringen. Derzeit unterstützen 721 Firmen Bluetooth.

Kontrahent Motorola dagegen setzt auf das Shared Wireless Access Protocol (Swap) für die Datenübertragung, Sprache hingegen soll über den DECT-Standard (Digital European Cordless Telephone) übermittelt werden. Bei Swap handelt es sich um eine Kombination aus 802.11 und DECT. Es soll im 2,4-GHz-Band bis zu zwei Mbit/s übertragen können, wobei bis zu 127 Geräte im Umkreis von 100 Meter verbunden werden könnten. Swap wird derzeit von Unternehmen wie Compaq, HP, IBM, Microsoft, Philips oder Samsung unterstützt. (wl)

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