Lucent warnt erneut

19.10.2000

Der Börsenkurs des Tk-Ausrüsters Lucent fiel vergangenen Donnerstag prompt auf ein absolutes Tief von 23,6 Dollar, nachdem die Company ihre Gewinnwarnung von vor zwei Wochen für das vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Stichtag: 30. September) wiederholt hatte. CEO Rich McGinn versicherte zwar, die angestrebten Umsätze von 9,3 bis 9,4 Milliarden Dollar würden erreicht, doch mit Blick auf den Gewinn musste er eingestehen, dass dieser unter der Erwartung der Analysten liegt.

Der CEO, dessen Stuhl unübersehbar wackelt, begründete die mauen Zahlen im Wachstumsmarkt Glasfasernetz-Komponenten mit geringeren Umsätzen als erwartet, mit einem Rückgang der Geschäfte mit Schaltkreisen und mit Rückstellungen.

Branchenkenner fügten hinzu, dass Lucent mit hausgemachten Problemen kämpfe. So habe es sich zu sehr auf träge Großkunden wie AT&T und andere US-Telefongesellschaften konzentriert, die differenzierten Bedürfnisse anderer Unternehmen, beispielsweise von ISP oder regional operierender Kunden, nach optischen Komponenten aber unterschätzt. Sie merkten ferner an, dass die Restrukturierung, mit der Lucent seit einem knappen Jahr beschäftigt ist, zu lange dauere und das Unternehmen anscheinend eher lähme als voranbringe. "Wir wisssen, dass wir unsere Probleme nicht in einem Quartal lösen könne", gestand McGinn vorsorglich in einer Telefonkonferenz mit Blick auf das kommmende Geschäftsjahr ein. (wl)

www.lucent.com

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