m+s hat die Umsatzmilliarde aufs Korn genommen

30.05.1997
NIEDERNBERG: Weitgehend im Schatten des großen Konkurrenten CompuNet und von der Öffentlichkeit unbeachtet, hat sich m+s zum zweitgrößten Systemhaus in Deutschland gemausert. Und die Unternehmenschefs haben sich auch für die Zukunft einiges vorgenommen.Unser Weg, aus eigener Kraft und ohne Übernahmen zu wachsen, ist sicher nicht der schnellste", erklärt Hans-Ulrich Mahr, Vorstandsmitglied der neuen m+s Elektronik AG in Niedernberg. "Aber dafür", stimmt ihm sein Partner Theo Stripp zu, "der sicherere Weg, keinen Flop zu landen."

NIEDERNBERG: Weitgehend im Schatten des großen Konkurrenten CompuNet und von der Öffentlichkeit unbeachtet, hat sich m+s zum zweitgrößten Systemhaus in Deutschland gemausert. Und die Unternehmenschefs haben sich auch für die Zukunft einiges vorgenommen.Unser Weg, aus eigener Kraft und ohne Übernahmen zu wachsen, ist sicher nicht der schnellste", erklärt Hans-Ulrich Mahr, Vorstandsmitglied der neuen m+s Elektronik AG in Niedernberg. "Aber dafür", stimmt ihm sein Partner Theo Stripp zu, "der sicherere Weg, keinen Flop zu landen."

Als langsames Wachstum kann man die Entwicklung des 1974 gegründeten Unternehmens zumindest in den letzten Jahren kaum bezeichnen. Immerhin schafften es die Mainfranken, die Erlöse innerhalb der letzten acht Jahre fast zu versechsfachen. Im letzten Geschäftsjahr setzte m+s rund 530 Millionen Mark um (vgl. Grafik), 35 Prozent mehr als im Vorjahr (388 Millionen Mark) und 52 Millionen Mark mehr als ursprünglich geplant. Im laufenden Geschäftsjahr sollen die Erlöse auf 625 Millionen Mark ansteigen (+18 Prozent).

Zur Ertragslage sagte der m+s-Vorstand lediglich, daß man profitabel sei und bisher immer "aus eigenem Geld" gewachsen sei.

Auf ihren Lorbeeren wollen sich die Firmengründern Mahr und Stripp (daher auch der Firmenname m+s) nicht ausruhen: "Wir müssen jetzt noch ein paar weitere kräftige Schübe machen", erklärt Stripp. Immerhin will der Vorstand in vier Jahren den Umsatz über die Milliardengrenze wuchten.

Größtes Problem, das sich wachstumshemmend auswirken könnte, ist das Finden guter Mitarbeiter. "Das Problem Geld ist relativ einfach zu lösen", erklärt Mahr. "Beim Thema Leute sieht es dagegen ganz anders aus." Ärgert sich Vorstandsmitglied Michael Erbe: "Wir bekommen zu wenige gute Leute." m+s hat sich daher entschieden, in erster Linie junge und unverbrauchte Mitarbeiter einzustellen und sie selbst beziehungsweise zusammen mit den Industriepartnern fit zu machen. Jetzt wollen sie mit einer zweijährigen innerbetrieblichen Ausbildung Abiturienten eine Alternative zum Studium bieten.

Derzeit stehen bei m+s in den neun Vertriebsniederlassungen und sechs Servicestützpunkten rund 800 Mitarbeiter in Lohn und Brot, davon mehr als 300 Service-Techniker. Diese kümmern sich um eine installierte Basis bei den Kunden von rund 200.000 Rechnern. Nicht alle sind auch bei m+s gekauft worden. Der Absatz von PCs und Workstations lag im letzten Geschäftsjahr bei etwa 45.000 Stück. Der Dienstleistungs-anteil am Gesamtumsatz lag 1996/97 bei etwa 16 Prozent. Mit der Umwandlung in eine AG hat m+s auch die Struktur des Unternehmens geringfügig geändert. Neben der AG, in der die kompletten Systemhausaktivitäten integriert sind, gibt es nur noch die beiden eigenständigen Gesellschaften m+s EDV-Service GmbH & Co. KG sowie die Syscotec GmbH (Distribution). Die m+s Software GmbH ist in die AG überführt worden. Derzeit befindet sich das Unternehmen im Besitz der beiden Gründer Mahr und Stripp (er fungiert auch als Vorstandvorsitzender); kleinere Anteile halten zudem die beiden weiteren Vorstände Erbe (zuständig für Vertrieb und Service) sowie Klaus-Dieter Bachmann (Finanzen und Controlling). (sic)

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