Systembremsen ausschalten

Mac OS X beschleunigen

27.07.2010
Von Sebastian Hirsch und Walter Mehl

Schritt für Schritt schneller

Wenn eine Software lahmt, wechselt man in den Finder (Befehlstaste drücken und halten, dann so oft Tabulator drücken, bis der Finder ausgewählt ist) und startet das Dienstprogramm Aktivitätsanzeige.

1. CPU-Belastung

Wenn die CPU-Belastung auffällig hoch ist (sprich: höher als üblich), sucht man in der Liste darüber das Programm, das diese Last verursacht (erkennbar am höchsten Wert in der Spalte "% CPU").

2. Bekanntes Programm beenden

Der einfachste Fall ist, dass die CPU-Belastung von derjenigen Software verursacht wird, die man gerade nutzen wollte. Um sie zu beenden, wählt man den Namen in der entsprechenden Liste aus und drückt darüber den Knopf "Prozess beenden". Anschließend wählt man den Knopf "Beenden"

ACHTUNG

Der Knopf "Sofort beenden" macht zwar jeder Software sofort den Garaus, allerdings ohne dass dabei Daten gesichert werden. Wer beispielsweise in einer Tabellenkalkulation stundenlang Daten geändert hat, sollte diesen Knopf nur als allerletzten Notnagel ansehen, da diese Arbeit verloren geht, wenn man die Tabellenkalkulation damit beendet.

3. Unbekanntes Programm beobachten

Schwieriger wird es, wenn die CPU-Belastung von einer anderer Software kommt. Wer sich gar nicht erklären kann, was das Programm tut, sollte den Namen der Software im Internet suchen - meistens findet man relativ schnell einen Hinweis auf die Aufgaben dieser Software. Wenn diese Software auch nach einem Neustart weiter zu enormer Prozessorlast führt, empfehlen wir, sich mit dem Hersteller in Verbindung zu setzen und zu klären, warum das Programm ständig den Prozessor belegt. Wenn der Hersteller um eine "Analyse" bittet, wählt man die Software in Aktivitätsanzeige aus und startet die Funktion "Darstellung > Prozess analysieren". Nach einer kurzen Verzögerung erhält man eine Textdatei, die einem Informatiker zeigt, welche internen Befehle die Software gerade ausführt. Diese Textdatei sichert man auf dem Schreibtisch und verschickt sie an den Hersteller.

4. Arbeitsspeicher kontrollieren

Wie vorher beschrieben (siehe "Arbeitsspeicher und Mangel desselben"), kann zu wenig Arbeitsspeicher einen Mac kräftig ausbremsen. Die Information dazu findet man im Fenster "Aktivitätsanzeige", wenn man unter der Prozessliste in den Bereich "Speicher" wechselt. Ist fast kein grüner Bereich im Tortendiagramm erkennbar und wachsen die Werte bei "Seiteneinlagerungen" und "Seitenauslagerungen" stark an (um mehrere MB pro Sekunde), braucht der Mac dringend mehr Arbeitsspeicher.

5. Netz kontrollieren

Nichts ist schwieriger zur analysieren als Verzögerungen im Internet oder beim Zugriff auf einen Fileserver. Im Fenster "Aktivitätsanzeige" kann man unter der Liste den Bereich "Netzwerk" öffnen. Dort wird links in einer kleinen Grafik angezeigt, wieviel Daten pro Sekunde über die Leitung fließen. Heftige Schwankungen (sprich: eine stark gezackte Kurve) sind normal. Ein Anzeichen für Leitungsprobleme dagegen ist, wenn in der Kurve immer wieder längere Aussetzer sichtbar werden, in denen keine oder nur sehr wenig Daten fließen. Dann sollte man sich mit dem Internet-Provider oder Verantwortlichen für das Rechnernetz in Verbindung setzen - möglicherweise muss etwas am Netz geändert werden, damit diese Pausen nicht mehr auftreten.

6. Transferraten kontrollieren

Wer selbst die Transferraten prüfen will, darf sich nicht im Einheitendschungel verirren. Ein Beispiel: "DSL 6000" bedeutet, dass BIS ZU 6000 Kilobit pro Sekunde aus dem Internet zum Rechner fließen können. Aktivitätsanzeige nennt aber die Menge der übertragenen, nutzbaren Daten pro Sekunde in Kilobyte. Umgerechnet wird deshalb aus DSL 6000 eine maximale Download-Geschwindigkeit von 6000 / 8 minus 10 Prozent (grob gerechnet) = 675 KB/s. Vor allem in den Abendstunden, wenn viele Privatpersonen über DSL im Internet unterwegs sind, wird diese Maximalgeschwindigkeit nicht erreicht. Wenn allerdings die Transferraten dauerhaft und deutlich (beispielsweise weniger als 100 KB/s bei DSL 6000) unter den Maximalwerten liegen, sollte man sich an den Internet-Provider wenden. (Macwelt/haf)

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