Macrotron will Kleinstlieferungen verbessern

04.08.1999

DORNACH: "The wind of change" weht beim Großhändler Macrotron - zumindest, was die Logistik und Warenwirtschaft angeht. Ein weiteres wichtiges Vorhaben im laufenden Jahr: endlich auch für HP und Compaq Rechner assemblieren.Der Gewinnrückgang bei Macrotron im Geschäftsjahr 1997/98 ist nach Angaben von Branchenkennern überwiegend auf die hohen Kosten durch den großen Anteil von Kleinstlieferungen verursacht worden. Wegen des Fehlens eines Zentrallagers müssen die Produkte aus verschiedenen Lagern verschickt werden. Das kostet Geld. "Unsere Lagerkosten sind hoch. Aber wir leisten uns den Luxus, um Kundenzufriedenheit herzustellen", erklärt Macrotron-Chef Michael Kaack.

Eine substanzielle Verbesserung erwartet er von dem neuen Zentrallager in Straubing, das gegen Ende dieses Jahres seinen Betrieb aufnehmen und im ersten Quartal 2000 die volle Kapazität leisten wird. In der ersten Bauphase kann Macrotron dann das Dreifache und im eingeschwungenen Zustand das Sechsfache des heutigen Bestellvolumens bearbeiten. "Damit sind wir in der Lage, Kleinstlieferungen schneller und günstiger durchzuführen", erklärt Kaack.

Bereits jetzt über Ostern wird das alte Macrotron-Warenwirtschafts-system auf das Ingram-System "Impuls" umgestellt. Für die Händler ist diese Umstellung mit einem dicken Fragezeichen versehen, denn mit dem Ingram-System haben sie nicht die besten Erfahrungen gemacht. Die Händler brauchen sich aber, versichert Kaack, keine Sorgen zu machen. Impuls sei weiterentwickelt und verbessert worden. Bei Macrocom und Macrotron Österreich habe die Umstellung gut geklappt, erklärt er. Auch beim großen Tanker Macrotron rechnet der Vorstandschef

"nicht mit nennenswerten Anlaufschwierigkeiten".

Noch besser gelöst werden muß bei Macrotron nach Angaben von Kaack das Thema E-Commerce. "Wir sind hier mit unserem bestehenden System noch nicht zufrieden", ärgert er sich. Dennoch erzielen die Bayern bereits mehr als zehn Prozent des Gesamtumsatzes übers Internet. Tendenz: steigend.

Ein weiteres Ziel besteht darin, nach IBM in diesem Jahr auch für Compaq und HP als Channel-assembly-Partner aufzutreten. Zudem planen die Bayern, mit Compushack mehr Gas im Systemhausgeschäft zu

geben. "Hier wollen wir Quantensprünge erzielen", erklärt Kaack.

Nach seinen Angaben ist Macrotron recht gut ins Jahr 1999 gestartet. In den ersten beiden Monaten soll der Umsatz um jeweils 30 Prozent über den entsprechenden Vorjahresmonaten gelegen haben. Für das Jahr 2000 hat sich Kaack vorgenommen, in Deutschland "deutlich die Nummer eins" und 20 Prozent größer als der Nächstplazierte zu sein. Das

Ziel der Macrotron-Mutter Ingram Micro, in jedem Land doppelt so groß wie die Nummer zwei zu sein, wird Macrotron in Deutschland

allerdings auf absehbare Zeit sicher nicht erreichen. (sic)

Macrotron-Chef Michael Kaack: gut ins neue Jahr gestartet.

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