Ursprünglich ein Kennzeichen für Qualität deutscher Waren, verliert das Siegel "Made in Germany" mehr und mehr an Bedeutung. Nur noch knapp jeder dritte Bundesbürger (30 Prozent) achtet beim Kauf auf die Herkunft der Ware. Gut 36 Prozent würden gar nicht mehr darauf achten, ob das gekaufte Produkt "Made in Germany" ist, 34 Prozent sind in dieser Frage unentschlossen.
Dies geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos hervor. Danach ist das Siegel 47 Prozent der 16- bis 29-Jährigen nicht wichtig. Unter Konsumenten ab 30 Jahren achtet wiederum jeder Dritte darauf.
Nationalstolz wirkt sich positiv aus
Auch wenn die Generation 50plus noch eher mit dem Siegel "Made in Germany" aufgewachsen ist, ist ihre Bindung zum Herkunftsnachweis schwach. "Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 33 Prozent, bei den 30- bis 49-Jährigen 31 Prozent, die beim Einkauf nicht auf das Siegel achten", sagt Gudrun Witt, Division Manager Communications bei der Ipsos GmbH.
Die Studie zeigt außerdem, inwieweit die Befragten stolz auf Deutschland sind. 40 Prozent gaben an, stolz auf ihre Nation zu sein, während 20 Prozent keinen Stolz auf Deutschland empfinden. Ebenfalls 40 Prozent können sich in dieser Frage nicht eindeutig positionien. Klar ist allerdings: Wer stolz auf Deutschland ist, achtet auch besonders auf Made in Germany.
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) bleibt angesichts der Ergebnisse jedoch gelassen und erklärt: "Natürlich ist das Siegel nach wie vor ein Garant für Qualität, das steht vollkommen außer Frage. Außerdem muss man bei dieser Frage ganz klar zwischen Konsum- und Investitionsgütern unterscheiden."