Märkte Asien

Uneinheitliche Kursreaktionen auf Apples iPhone5

13.09.2012
An den ostasiatischen Börsen warten die Teilnehmer ab und die Indizes weisen nur moderate Veränderungen auf, wobei ein einheitlicher Trend nicht auszumachen ist. Der Dollar neigt weiter zur Schwäche. Darin kommt die überwiegenden Erwartungshaltung zum Ausdruck, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik weiter lockern dürfte.

Nach dem ESM ist vor der Fed. Nachdem das deutsche Bundesverfassungsgericht am Vortag mit seiner Zustimmung zum Euro-Rettungsschirm ESM geliefert hat, was sich die Finanzmärkte erhofft hatten, heißt es nun warten auf die Entscheidung der US-Notenbank (Fed). An den ostasiatischen Börsen ist genau dies zu beobachten. Die Teilnehmer warten ab und die Indizes weisen nur moderate Veränderungen auf, wobei ein einheitlicher Trend nicht auszumachen ist. Der Dollar neigt weiter zur Schwäche. Darin kommt die überwiegenden Erwartungshaltung zum Ausdruck, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik weiter lockern dürfte.

In Tokio gewinnt der Nikkei-225 knapp 0,6 Prozent auf 9.011 Punkte. An den anderen Plätzen überwiegen kleinere Verluste. Der Goldpreis zeigt sich auf dem am Mittwochnachmittag wieder ermäßigten Niveau bei gut 1.731 Dollar je Feinunze wenig verändert, während die Ölpreise vor dem Hintergrund des schwächeren Dollar leicht zulegen. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet 97,04 Dollar.

Mit der Hoffnung auf eine leichte Entspannung in der Euro-Schuldenkrise gilt das Augenmerk nun der US-Notenbank am Abend. Zuletzt schwache Konjunkturdaten wie beispielsweise der monatliche Arbeitsbericht haben Hoffnungen geschürt, dass Notenbankpräsident Ben Bernanke eine dritte Runde der quantitativen Expansion (QE3) verkünden wird. Als sicher gilt dies aber nicht. Alternativ könnte die Fed auch ihr Niedrigzinsversprechen bis 2015 verlängern, heißt es im Handel.

Die Erwartungen bezüglich QE3 seien auf jeden Fall hoch gesteckt, so Linus Yip, Stratege bei First Shanghai Securities, der selbst aber skeptisch ist: "Ich glaube nicht, dass wir heute QE3 sehen werden. Inwieweit das dann zu Enttäuschung führt, wird man sehen. Die Stabilität in der Eurozone ist aber ohnehin viel wichtiger als der Zeitplan für QE3."

Am Devisenmarkt profitiert der Euro von der Entscheidung zum Rettungsfonds ESM und nähert sich weiter unaufhaltsam der Marke von 1,30 Dollar. Aktuell kostet er 1,2929 Dollar. Zuletzt stand er im Mai dieses Jahres so hoch. Unterdessen ist der Dollar auf Yen-Basis so billig wie zuletzt im Februar. 77,70 Yen müssen für einen Dollar nur noch bezahlt werden.

An den Börsen sorgt die Vorstellung des neuen Apple iPhones5 für uneinheitliche Kursreaktionen bei den Zulieferern. "Insgesamt war die Vorstellung des iPhone5 hardwareseitig enttäuschend. Auf der Softwareseite sieht es zwar ein bisschen vielversprechender aus, aber insgesamt scheint es nicht auszureichen, um die Anleger in Verzückung zu versetzen", sagt Kang Hyun-gie, Analyst bei Solomon Investment & Securities.

In Tokio steigt die Sharp-Aktie um 1,4 Prozent, gestützt von Berichten über die Auslieferung von Bildschirmen für das neue Gerät. Die TDK-Aktie, die bereits im Vorfeld um fast 7 Prozent gestiegen war, legt um weitere 3,3 Prozent zu, Murata Manufacturing gewinnen 2,5 Prozent. In Seoul verlieren die Papiere des Bildschirmherstellers LG Display 1,4 Prozent, für den Chiphersteller SK Hynix geht es um 1,4 Prozent nach unten. In Taiwan legen Hon Hai Precision Industry um 0,2 Prozent zu, Catcher Technology verlieren dagegen 1 Prozent und Largan Precision 0,8 Prozent. Die Aktie des schärfsten Apple-Konkurrenten Samsung Electronics gewinnt 0,3 Prozent.

Die Papiere von Panasonic gewinnen fast 3 Prozent, nachdem das Unternehmen Kürzungen der Managergehälter angekündigt hat. Nintendo profitieren von Vorschusslorbeeren vor der Vorstellung einer neuen Anwendung seiner Spielkonsole Wii U.

In Sydney drücken Kursverluste im Rohstoffsektor auf den Index. Alumina, Oil Search und Fortescue Metals verlieren 1 bis 3 Prozent. Rio Tinto steigen dagegen leicht, nachdem das Unternehmen von einem weiter starken Umfeld für sein Diamentengeschäft gesprochen hat.

INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MESZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.346,70 -0,33% 08.00 Nikkei-225 (Tokio) 9.011,18 +0,57% 08.00 Kospi (Seoul) 1.949,36 -0,03% 08.00 Shanghai-Composite (Schanghai) 2.116,14 -0,49% 09.00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.083,97 +0,04% 10.00 Straits-Times (Singapur) 3.016,40 -0,44% 11.00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 9.45 Uhr EUR/USD 1,2925 +0,2% 1,2899 1,2888 EUR/JPY 100,4596 -0,0% 100,4608 100,3153 USD/JPY 77,7180 -0,2% 77,8700 77,8570 USD/KRW 1128,3000 +0,1% 1127,1400 1127,0700 USD/CNY 6,3296 +0,0% 6,3266 6,3250 AUD/USD 1,0481 +0,2% 1,0463 1,0498 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/flf

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