Von Wolfgang Leierseder
Natürlich muss derzeit sich jeder BEA-Manager Fragen zu der Übernahme durch Oracle stellen. Denn selbst wenn der milliardenschwere Kauf erst, wie geplant, Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein wird, bleibt offen, in welche Richtung die Beratung von Kunden in Sachen Middleware gehen soll. Mit "Fusion" bietet Oracle eine komplette Middleware an; dass dieser von dem bisherigen Konkurrenten Bea mit Sitz in San Jose, Kalifornien, energisch und erfolgreich gekontert wurde mit der "Weblogic"- und "Aqualogic"-Palette, macht die neue Situation nicht einfacher.
Wenn also Magirus-Chef Erik Walter, ganz in Übereinstimmung mit Achim Deboeser, bei BEA verantwortlich für Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH), sagt, beide Unternehmen hätten lange überlegt, bevor BEA das neue, hierzulande ab sofort geltende Channel-Programm ins Leben gerufen und Magirus als vorerst exklusiven Value-Added Distributor (VAD) mit der Aufgabe betraut hat, Partner aus dem Mittelstand zu akquirieren, kann man dennoch den Eindruck einer gewissen Vorläufigkeit des Programms nicht beiseite schieben.
Das weiß man bei BEA, weshalb Deboeser im Gespräch mit ChannelPartner versichert, der Middleware-Spezialist habe "genau recherchiert" und "sehr gut vorbereitet", was jetzt über den VAD-Kanal in Szene gesetzt werden soll: "SOA für den Mittelstand" (Service-orientierte Architektur). Es sei bestimmt kein Programm, das man einfach so ankündige: "Wir haben ein Jahr Zeit und Geld investiert, bevor wir uns sicher waren, mit diesem Programm den indirekten Kanal adressieren zu wollen", sagt Deboeser.
Und Walter sagt: "Oracle ist in Deutschland in diesem Segment schwach. Wir aber haben den Ansporn, erfolgreich zu sein."