Mailen, kritzeln, Brotzeit machen

05.02.2004

In Deutschland verlieren 68 Prozent der Berufstätigen jeden Tag bis zu einer Stunde ihrer Arbeitszeit aufgrund von "ineffizienter Kommunikation". Damit liegen sie im internationalen Vergleich an zweiter Stelle hinter Norwegen. Wie das Marktforschungsunternehmen RoperASW herausgefunden hat, sind die deutschen Arbeitnehmer vor allem bei der Nutzung von Telefon und E-Mail äußerst nachlässig und unkonzentriert. Lediglich 12 Prozent der Befragten lesen ihre E-Mails zu Ende, bevor sie diese löschen. 74 Prozent gaben zu, bei Telefonkonferenzen unaufmerksam zu sein. 24 Prozent erledigen in solchen Meetings nebenbei andere Aufgaben, 29 Prozent rufen E-Mails ab beziehungsweise verfassen und versenden diese und 23 Prozent kritzeln einfach vor sich hin, 22 Prozent surfen im Internet, 11 Prozent essen etwas und 8 Prozent hängen Tagträumen nach.

Die überwältigende Mehrheit der Umfrageteilnehmer gab zu Protokoll, dass Kommunikation von Angesicht zu Angesicht - verglichen mit Telefon- oder E-Mail Kommunikation - einfach leichter zu verstehen und persönlicher sei und deswegen besser im Gedächtnis der Menschen verankert wird. 92 Prozent der hiesigen Befragten gaben an, dass das direkte Gespräch für sie die wichtigste Kommunikationsform darstellt - deutlich mehr als beispielsweise in den USA (79 Prozent), in England (90 Prozent) oder in China (49 Prozent).

Marzena Fiok

Meinung der Redakteurin:

Auftraggeber der Studie ist der Videotechnik-Anbieter Tandberg, der sich von den Ergebnissen natürlich eine erhöhte Aufmerksamkeit für seine Produkte erhofft. Das Interesse der Kunden ist bisher nämlich eher mau: Nur 6 Prozent der befragten deutschen Unternehmer setzten Videokonferenzen ein, in China und in Großbritannien sind es mit 10 beziehungsweise 13 Prozent bereits deutlich mehr.

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