"Channel meets Cloud"

Managed Services bieten nachhaltige Geschäftsmodelle

Alexander Roth leitet als Geschäftsführer die Geschicke und die Redaktion von Evernine. Der mit Prädikatsdiplom ausgestattete Volkswirt wechselte 2004 in die Medienbranche, wo er zuerst beim Wirtschafts- und Polittalksender Air America Radio in New York City in der Recherche tätig war und in einem weiteren Schritt, wieder zurück in Deutschland, eine zweijährige Festanstellung beim Medienhaus IDG (u.a. PC Welt, Computerwoche, ChannelPartner) inklusive Volontariat absolvierte. Auch ein Besuch der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) gehörte zu seiner Ausbildung. 2007 gründete der Münchner (geb. 1977) das Redaktionsbüro Alexander Roth, das er zwischen 2010 und 2011 in die Evernine GmbH umwandelte.
Ein großer Vorteil der Cloud: Sie bietet Anwendern ohne hohe Anschaffungskosten Zugang zu umfassenden Ressourcen. Wie Systemhäuser den Weg in die Cloud finden und Kunden von Managed Services überzeugen, wurde auf dem Event "Channel meets Cloud" diskutiert.

Kleine und mittelständische Betriebe haben in letzter Zeit viel Geld in die IT investiert und stehen vor neuen Herausforderungen: Microsoft stellt den Support für Windows Server 2003 Mitte Juli 2015 ein, auch auch Windows 7 steht vor dem Aus. Doch Windows 8 fristet immer noch ein Nischendasein. Zudem sind zunehmend mobile Lösungen und Backups in der Cloud angesagt.

Das heißt: Die IT-Landschaft muss intensiv gepflegt, kontrolliert und laufend aktualisiert werden. Doch dafür fehlt meist das Personal. IT-Dienstleister können davon profitieren und ihren Kunden sichere Cloud-Lösungen und Services anbieten, wie sie bislang nur in Großunternehmen zu finden waren.

Die Anforderungen steigen

Themen, die auf dem Event "Channel meets Cloud" im Mittelpunkt standen: Sicherheit, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Datenschutz. Mit steigenden Sicherheitsanforderungen gewinnt beispielsweise das Patchmanagement an Bedeutung. Auch das Lizenzmanagement wird anspruchsvoller. Zudem werden immer häufiger umfangreiche Dokumentationen nachgefragt. Datensicherungen müssen rechtskonform sein, sich dem Arbeitsverhalten der Nutzer anpassen und die vielen unterschiedlichen Datenquellen einbeziehen.

Isabelle von Künßberg, Leiterin Business Development bei acmeo cloud-distribution, in der Workshop-Session bei Channel meets Cloud
Isabelle von Künßberg, Leiterin Business Development bei acmeo cloud-distribution, in der Workshop-Session bei Channel meets Cloud

Systemhäuser, die die aktuellen Anforderungen kennen, stehen mit entsprechenden Cloud-Lösungen auf der Gewinner-Seite - und das mit geringem Investitions-, Implementierungs- und Schulungsaufwand. "Ein willkommener Nebeneffekt von solide aufgesetzten Managed Services: steigende Kundenbindung durch Vertrauen und Zufriedenheit, planbare Produktiv-Auslastung der Techniker, und die Dienstleistungserträge wachsen", freut sich Isabelle von Künßberg, Vertriebschefin des Hannoveraner Cloud-Dienstleisters acmeo, "Das ist ein Geschäftsmodell mit Vorteilen für alle Beteiligten."

Ausbaufähige Monitoring-Tools sind Schlüssel zum Mehr-Umsatz

Als Lösung für die Wartung von Kundensystemen dienen IT-Dienstleistern seit langem IT-Management-Lösungen. Ein bekanntes Produkt dafür ist Teamviewer. Viele IT-Dienstleister nutzen dieses System der Fernwartung für die Analyse und Lösung bei IT-Problemen ihrer Kunden. Komplexere Tools, beispielsweise RemoteManagement von MAXfocus, bieten jedoch viel mehr: Damit lassen sich alle täglichen Hard- und Software-Änderungen in einer Umgebung loggen, ein steter Blick über Abweichungen im Betrieb eines Netzwerkes werfen und entstehende Fehler frühzeitig proaktiv beseitigen. Zudem kann diese Lösung modular um viele weitere Funktionen erweitert werden.

Bedenken, dass Systemhäuser mit Managed Services ihren eigenen Umsatz reduzieren, weil profitable "Feuerwehreinsätze" beim Kunden entfallen, wurden auf der Veranstaltung anhand von Praxis-Vorträgen teilnehmender Systemhäuser ausgeräumt. Denn professionelles IT-Management ist der erste Schritt zu umfassenden Managed Services aus der Cloud.

Die Serviceangebote umfassen Managed-Antiviren- und Web-Protection-Lösungen, Patchmanagement, Inventarisierung, Lizenzmanagement, Telefonie und Videokonferenzlösungen sowie Backup-as-a-Service. Die Kunden erhalten damit zu fixen und transparenten Preisen - oder auch im Flatratemodell - ein ganz neues Leistungsspektrum.

Diese Kosten amortisieren sich laut einer IDC-Studie schnell, da

  • Kunden nur für wirklich benötigte Funktionen bezahlen müssen,

  • sich Benutzer schnell hinzufügen oder entfernen lassen,

  • die Cloud-Ressourcen problemlos die vorhandene IT-Infrastruktur erweitern und

  • interne IT-Abteilungen entlastet werden, da Verwaltung und

  • Koordination per Fernzugriff erfolgen.

Cloud-Distributoren bieten die nötige Unterstützung

Tenor unter den Teilnehmern: Die Kunden sind bereit für Managed Services - und IT-Dienstleister sind es dank Unterstützung von Cloud-Distributoren auch. Denn sie liefern nicht nur Lösungen, sondern bieten darüber hinaus auch noch weitreichende Unterstützung beispielsweise mit Vorlagen zu Vertragsgestaltung oder durch Schulungen an.

Bei Marketing für Managed Services sollten die Dienstleister ruhig selbstbewusst auftreten und die Kunden auf Themen wie mögliche Überlizenzierung oder Gefahren durch fehlendes Patchmanagement aufmerksam machen, so die Erfahrung der Experten. Als Argumentationshilfe können neutral verfasste Dokumente und Untersuchungen dienen. Dazu zählen beispielsweise der "Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland" vom BSI, der Cybersecurity-Report der Telekom Deutschland oder auch Analysen des IT-Fachverbands Bitkom.

Mögliche Missstände und Fehlerquellen in der Unternehmens-IT lassen sich durch - auch kostenpflichtige - Audits aufdecken. Hier werden die Probleme und der Handlungsbedarf offensichtlich. Denn nicht alle Unternehmen sind immer auf dem neuesten Stand, wenn es beispielsweise um das Lizenzmanagement geht. Gerade in diesem Bereich steckt viel Potential, um Kosten zu sparen. Und Lizenzmanagement reduziert darüber hinaus die oft unnötige Vielfalt an Softwareprodukten und -versionen und steuert die Konsolidierung des Portfolios.

Nicht zu vergessen die rechtlichen Aspekte: Denn Unternehmen sind auch dafür verantwortlich, dass Software gemäß der Vertragsvereinbarungen genutzt wird. Nur dann sind sie sicher vor drohenden Abmahnungen, Nachzahlungen oder Schadensersatzforderungen seitens der Lizenzgeber - etwa wegen einer möglichen Übernutzung von Software durch zusätzliche Arbeitsplätze oder die Nutzung abgelaufener Lizenzen. Dabei sind auch größere Unternehmen mit bis zu 1.000 Arbeitsplätzen nicht vor Sicherheitslücken und Fehllizensierungen gefeit.

Neue Chancen für kleine IT-Dienstleister

Spannend ist daran: Mit Managed Services können auch kleinere Systemhäuser diese größeren Kunden bedienen. Durch Cloud-Anwendungen haben sie die Möglichkeit, ihr Portfolio entsprechend zu erweitern.

Fazit der Veranstaltung

Managed Services bedeuten neue Geschäftsmodelle, wenn die Services als das betrieben werden, was sie im Kern sind - als Auslagerung von IT-Leistungen über den gesamten Stack. Isabelle von Künßberg, Vertriebschefin des Hannoveraner Cloud-Dienstleisters acmeo bringt es so auf den Punkt: "Die Cloud bietet IT-Dienstleistern neue, profitable Chancen, und der Einstieg ist dabei völlig unkompliziert."

Zur Startseite