Manager im Dialog

22.11.1996
Thomas Kruse, der Geschäftsführer von pc.Spezialist, Bielefeld, trug bereits 1986 mit dem Vertrieb von selbstgebauten PCs zur Finanzierung seines Studiums der Informationsverarbeitung bei. 1988 gründete er dann die Rabbit Computer GmbH. Drei Jahre später setzte er sein Franchise-Konzept in die Tat um und gründete zusammen mit André Flottmann die pc.Spezialist GmbH. Im ersten Geschäftsjahr betrug der Umsatz bereits 50 Millionen Mark; seitdem meldet das Unternehmen regelmäßig Umsatzsprünge. Von den bisher 136 Vertragspartnern sind heute 55 pc.Spezialist Franchisenehmer.

Thomas Kruse, der Geschäftsführer von pc.Spezialist, Bielefeld, trug bereits 1986 mit dem Vertrieb von selbstgebauten PCs zur Finanzierung seines Studiums der Informationsverarbeitung bei. 1988 gründete er dann die Rabbit Computer GmbH. Drei Jahre später setzte er sein Franchise-Konzept in die Tat um und gründete zusammen mit André Flottmann die pc.Spezialist GmbH. Im ersten Geschäftsjahr betrug der Umsatz bereits 50 Millionen Mark; seitdem meldet das Unternehmen regelmäßig Umsatzsprünge. Von den bisher 136 Vertragspartnern sind heute 55 pc.Spezialist Franchisenehmer.

1. Was gefällt Ihnen an Ihrer jetzigen Tätigkeit am meisten? Die Möglichkeit, mit einer Mannschaft von hocheffektiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Franchisepartnern in der ersten Liga der PC-Handelsketten um einen der vorderen Plätze mitzuspielen. Je größer und schwieriger eine Aufgabe ist, die ich dabei zu lösen habe, desto mehr gefällt sie mir.

2. Was gefällt Ihnen überhaupt nicht? Die Einmischung der Regierung in die Angelegenheiten der Wirtschaft, sei es durch bevormundende Regelungen wie das Ladenschlußgesetz oder die Verweigerung von Einzelhandelsgenehmigungen für Fachmärkte auf der grünen Wiese. Aufs Schärfste kritisiere ich die unzumutbar hohe Steuerlast, die den Menschen in unserem Land sowie den Leistungsträgern unserer Gesellschaft und den Unternehmen aufgebürdet wird sowie die Nachlässigkeit, mit der die Regierung dieses Problem aufgreift.

3. Wie werden Sie mit Mißerfolgen beziehungsweise Enttäuschungen fertig? Jeder Mißerfolg hat den Vorteil, daß man aus ihm zumindest lernen kann, wie eine Sache nicht funktioniert. Ein Mißerfolg ist für mich eine extrem große Motivation, künftig mit noch größerer Energie und Konzentration an der Lösung einer Aufgabe zu arbeiten.

4. Wie motivieren Sie sich? Ich motiviere mich nach dem Prinzip der "stretched goals", daß heißt ich setze mir derart hohe Ziele, daß ich manchmal selbst nicht weiß, wie ich diese jemals erreichen werde. Je größer ein Ziel ist, und je schwieriger es zu erreichen ist, desto mehr interessiert es mich.

5.Wie gehen Sie mit der Angst vorm Scheitern um? Von derartigen Ängsten wurde ich bislang nicht befallen. Wenn ich unbekanntes Terrain betrete, dann kalkuliere ich den "worst case" von vorne herein als Szenario mit ein. Dadurch weiß ich vorher, worauf ich mich einlasse.

6. Welche persönlichen beziehungsweise charakterlichen Eigenschaften waren und sind für Ihre Karriere wichtig? Die Eigenschaft, andersartige Wege zu beschreiten, Trends frühzeitig zu erkennen und mit Leuten zusammenzuarbeiten, die anders denken, als ich selbst. Die hohen Ziele, die ich mir selbst setze, versuche ich, auf unsere Unternehmen zu übertragen.

7. Welche Ihrer Eigenschaften waren und sind eher hinderlich? Ich bin sehr oft viel zu ungeduldig und drängelig, ohne darauf zu achten, ob mein Team Schritt halten kann. Außerdem lasse ich mich gerne und zu oft ablenken. Darüber hinaus spreche ich den Mitarbeitern meines Teams und den Franchisepartnern von pc.Spezialist viel zu selten Anerkennung für ihre wirklich beachtlichen Leistungen aus. Denn der Erfolg von pc.Spezialist ist nicht meine Leistung, sondern einzig das Resultat eines ganz außergewöhnlich guten Teams.

8. Wer ist für sie in privater und/oder beruflicher Hinsicht ein Vorbild? Schwer zu sagen. Ich glaube, ich habe von sehr vielen verschiedenen Menschen die unterschiedlichsten Dinge gelernt.

9. Über welche Eigenschaften muß die ideale Führungskraft verfügen? Das hängt von Art und Struktur des Unternehmens ab, welches man führt. Generell muß eine Führungskraft die Gabe besitzen, innerhalb eines Unternehmens komplizierte Dinge einfach zu machen, und sie muß dafür sorgen, daß einfache Dinge einfach bleiben. Ich finde, Aufgabe einer Führungskraft in einem stark wachsenden Unternehmen ist es, den Führungsnachwuchs von morgen zu identifizieren, zu coachen und zu fördern.

10.Welchen Rat würden Sie jungen Menschen für ihre Karriere geben? Bevor sich ein junger Mensch für eine bestimmte Karriere entscheidet, sollte er eine absolut klare Sicht für seine Ziele und Neigungen gewinnen. Wer kreativ ist und eine Portion Mut und Ehrgeiz mitbringt, wird mit Sicherheit irgendwann die richtige Chance finden. Wer darüber hinaus zur kleinen Gruppe der "High-Potentials" gehört und Leistungen bringt, die ganz erheblich über dem Durchschnitt liegen, sein Studium in kurzer Zeit mit einem sehr guten Abschluß durchgezogen hat, der ist herzlich eingeladen, sich bei pc.Spezialist zu bewerben ...

11.Wenn Sie Ihr Leben noch einmal von vorn beginnen könnten, was würden Sie anders machen? Auf diese Frage weiß ich beim besten Willen keine Antwort.

12.Was möchten Sie in Ihrem Leben noch erreichen? Eine ganze Menge. Beruflich stehen wir bei pc.Spezialist gerade erst am Anfang unseres Weges. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns und es gibt große, lohnende Ziele, die wir gerne zusammen mit unseren Franchisepartnern erreichen möchten.

13.Was hoffen Sie am meisten? Daß Monopolisten wie Microsoft und Intel nicht noch mehr Markteinfluß erlangen, als sie ohnehin schon haben. Das wäre ungünstig für den gesamten IT-Markt.

14. Was fürchten Sie am meisten? "Schutzverletzungen" und "schwere Ausnahmefehler" unter Windows.

15. Welches Lebensmotto haben Sie? Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen.

Zur Startseite