Manager im Dialog

09.07.2000
Norbert Boehnke zeichnet sich durch eine in der Branche nicht eben alltägliche Kontinuität aus: Der fast 39-Jährige ist seit 1994 Geschäftsführer der Münchner Hypermedia GmbH Webcasting, die allerdings aus der 1989 von Boenke selbst gegründeten Hypermedia EDV-Beratungs GmbH und der drei Jahre später ebenfalls von ihm ins Leben gerufenen Hypermedia Beratungsgesellschaft für neue Medien GmbH hervorgegangen ist. Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann und Wirtschaftsassis- tenten verdiente sich der gebürtige Rendsburger 1985 bei Citycomp in Hamburg erste Sporen im Computervertrieb und wechselte noch im selben Jahr zur Elna GmbH. Nur ein Jahr darauf verschlug es das Nordlicht nach Bayern: als Projektmanager Großkunden und Behörden bei der Apple Computer GmbH. Und 1989 zog es Boehnke in die Selbstständigkeit. www.hypermedia.de

1. Ich arbeite in der IT-Branche, weil: mich 1985 die Möglichkeiten des Apple Macintosh und das in seiner Konzeption schlummernde Potential der massenfähigen interaktiven Medien fasziniert haben.

2. Ich liebe meinen Job, obwohl: mich die Unzuverlässigkeit und Mittelmäßigkeit vieler Geschäftskontakte oft ärgert.

3. Ich kann mir ein Leben ohne Arbeit vorstellen, weil: ich glaube, dass man sich jede schlechte Gewohnheit abgewöhnen kann, um sie gegen eine Tugend einzutauschen.

4. Wenn ich so viel Geld hätte wie Bill Gates, dann würde ich mir an seiner Stelle einen anderen Coiffeur und Optiker zulegen.

5. Vor 20 Jahren hätte ich nie gedacht, dass: ich mich mit 38 in vielerlei Hinsicht - besonders in Bezug auf meinen Optimismus in Hinblick auf die Zukunft - noch fühlen würde wie mit 18.

6. Ich bekomme kalte Füße, wenn: mir jemand in finanziellen Angelegenheiten versichert, er sei ein ordentlicher hanseatischer Kaufmann.

7. Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte, dann: hätte ich Mitte 20 weniger gearbeitet und mehr Sex gehabt. Jetzt ist es okay, wie es ist.

8. Ich würde einem jungen Menschen niemals raten, dass: er seine Träume aufgibt, in dem Versuch, es den anderen Recht zu machen.

9. Wenn ich in einem Kinofilm die Hauptrolle spielen könnte, dann: weil der Text ziemlich kurz ist - reproduzieren fremder Manuskripte fällt mir nämlich unendlich schwer.

10. Ich werde mich niemals daran gewöhnen, dass: Menschen in großen Unternehmen sich zwischen 9 Uhr morgens und 16 Uhr nachmittags seelenlos mit "Mahlzeit" begrüßen. Erinnert mich immer an den Film "Die Körperfresser kommen".

11. Die schönste Stunde des Tages ist: mit meiner Partnerin die Früchte der Arbeit zu genießen. Insofern fällt diese Stunde dieser Tage leider aus, aber ich arbeite daran ...

12. Ich komme später einmal in den Himmel, weil: ich an Gott glaube, versuche, menschlich zu bleiben, und mir hoffentlich weit vor meinem Tode die Zeit nehmen werde, die Dinge ins Lot zu bringen, die einem als IT-Unternehmer allzu leicht entgleiten.

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