Managergehälter wachsen schneller als Einkommen anderer Mitarbeitergruppen

18.01.2007
Aktuelle Hewitt-Vergütungsstudie: Drei Prozent Gehaltssteigerung

Erneut haben die Gehälter in Deutschland um durchschnittlich drei Prozent zugelegt. Die festen Vergütungsbestandteile der Manager stiegen dabei im Jahr 2006 im Schnitt um 3,3 Prozent, während andere Mitarbeitergruppen lediglich 2,6 Prozent mehr Gehalt erhielten.

Der insgesamt positive Trend bei der Gehaltsentwicklung spiegelt sich auch heute schon in den von den Unternehmen für 2007 prognostizierten Werten wider, die fast überall auf dem diesjährigen Niveau oder darüber liegen. Lediglich drei Prozent der im Rahmen einer Studie befragten Unternehmen haben die Gehälter ihrer Mitarbeiter im Jahr 2006 nicht erhöht - jedoch hat keiner der Teilnehmer für das Jahr 2007 eine Null-Runde prognostiziert. Dies sind Ergebnisse der Vergütungsstudie "Germany Salary Increase Survey 2006 - 2007", durchgeführt von der Managementberatung Hewitt Associates GmbH.

"Das Jahr 2006 bestätigte den Trend zur variablen Vergütung. Die Grundvergütung steigt langsam, während die leistungsbezogene Vergütung größer wird. Auswertungen aus der Hewitt Gesamtvergütungsdatenbank "Total Compensation Measurement 2006" zeigen: Die variablen Anteile machen - abhängig von der hierarchischen Ebene und der Art der Funktion - durchschnittlich fünf - dreißig Prozent vom Grundgehalt aus. Dieser Anteil ist auf allen Ebenen von 2005 auf 2006 leicht gestiegen. Insbesondere werden zunehmend auch Mitarbeiter ohne Managementverantwortung variabel vergütet. Die Steigerungsraten des variablen Anteils sind in diesen Mitarbeitergruppen am höchsten. Variable Vergütung verbindet den Unternehmens- und individuellen Erfolg der Mitarbeiter mit deren Einkommen. Dadurch bietet sie vor allem eine große Chance zur Mitarbeitermotivation. Sie fördert die Identifikation mit dem Unternehmen und belohnt Anstrengungen und gute Leistungen", so Piotr Bednarczuk, Geschäftsführer bei Hewitt in Deutschland.

Im Rahmen dieser branchenübergreifenden Studie wurden Daten von mehr als 1.000 Unternehmen aus 15 europäischen Ländern erfasst. 69 Unternehmen beteiligten sich allein aus Deutschland. Wie bereits im Vorjahr legten die Gehälter der Führungskräfte in kleineren Unternehmen (weniger als 100 Mitarbeiter) mit 3,6 Prozent für das Senior/Top Management sowie 4,2 Prozent für das Mittlere Management am stärksten zu. Dabei beeinflussen vor allem die Parameter "Unternehmenserfolg" und "Ertragslage" sowie die allgemeine Bewegung auf dem Arbeitsmarkt die Gehaltsentwicklung. "Gerade kleinere und mittlere Unternehmen müssen der anziehenden Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern und guten Führungskräften durch eine innovative und marktgerechte Vergütungspolitik begegnen. Dies spiegelt die überdurchschnittliche Steigerungsrate der Manager in kleineren Unternehmen wider", so Holger Jahn, Total Rewards Consultant bei Hewitt Associates in Deutschland.

Vergütung wird meist jährlich überprüft

92 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Unternehmen überprüfen und optimieren ihre Vergütungspolitik einmal im Jahr. Dabei greift die Mehrzahl der befragten Unternehmen auf Referenzdaten aus dem Markt zurück. "Unternehmen nehmen Vergütungsfragen zunehmend ernster. Dies zeigt deutlich, dass die Vergütung ein Balanceakt und eine wesentliche Stellgröße für den Erfolg eines Unternehmens ist. Top-Managern und Mitarbeitern muss ausreichend Anreiz geboten werden, eine Position langfristig und mit hohem Engagement auszufüllen. Zugleich darf die Vergütung das Unternehmen nicht über Gebühr belasten oder den Ertrag übermäßig schmälern", so Holger Jahn von Hewitt. (mf)

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