Mannesmann und Texas Instruments werfen ihren Drucker-Ballast ab

16.08.1996
MÜNCHEN: Immer mehr Unternehmen sind gezwungen, sich auf ihre Kernbereiche zu konzentrieren und unliebsame Anhängsel loszuschlagen. Mit dem fast zeitgleichen Verkauf der TI-Printer-Divison an US-Hersteller Genicom und dem Eigentümerwechsel bei der Mannesmann-Tochter Tally werden die Karten im Markt für Druckerlösungen in Client/Server-Umgebungen neu gemischt.Klaus Fuchs, Geschäftsführer der deutschen Genicom-Niederlassung in Sulzbach, kann dem Erwerb des weltweiten Druckergeschäfts inklusive des Service und Zubehörgeschäfts von TI nur positive Seiten abgewinnen. "Da ist uns ein großer Schritt gelungen. Unser Lösungsgeschäft wird angekurbelt, denn mit dem erweiterten Produktportfolio können wir uns jetzt in einigen Bereichen ein neues Standbein schaffen", ist sich Fuchs sicher. Die Mitgift der ehemaligen TI-Division, die laut Genicom 1995 rund 170 Millionen Dollar umsetzte, kann sich sehen lassen: 12-Seiten-Laserdrucker, High-Speed-Zeilenprinter sowie Ticket- und Labeldrucksysteme gehören nun zur erweiterten Angebotspalette und sollen dem Unternehmen zu mehr Auftrieb verhelfen. Doch die angehäuften Printerlösungen verkaufen sich nicht von alleine. "Jetzt müssen wir uns schleunigst auf Partnersuche begeben. Systemhäuser mit TI-Erfahrung wären mir dabei natürlich am liebsten", bemerkt Fuchs, der seine derzeitigen Vertriebspartner nicht zur Vermarktung der einverleibten Printlösungen verdonnern will.

MÜNCHEN: Immer mehr Unternehmen sind gezwungen, sich auf ihre Kernbereiche zu konzentrieren und unliebsame Anhängsel loszuschlagen. Mit dem fast zeitgleichen Verkauf der TI-Printer-Divison an US-Hersteller Genicom und dem Eigentümerwechsel bei der Mannesmann-Tochter Tally werden die Karten im Markt für Druckerlösungen in Client/Server-Umgebungen neu gemischt.Klaus Fuchs, Geschäftsführer der deutschen Genicom-Niederlassung in Sulzbach, kann dem Erwerb des weltweiten Druckergeschäfts inklusive des Service und Zubehörgeschäfts von TI nur positive Seiten abgewinnen. "Da ist uns ein großer Schritt gelungen. Unser Lösungsgeschäft wird angekurbelt, denn mit dem erweiterten Produktportfolio können wir uns jetzt in einigen Bereichen ein neues Standbein schaffen", ist sich Fuchs sicher. Die Mitgift der ehemaligen TI-Division, die laut Genicom 1995 rund 170 Millionen Dollar umsetzte, kann sich sehen lassen: 12-Seiten-Laserdrucker, High-Speed-Zeilenprinter sowie Ticket- und Labeldrucksysteme gehören nun zur erweiterten Angebotspalette und sollen dem Unternehmen zu mehr Auftrieb verhelfen. Doch die angehäuften Printerlösungen verkaufen sich nicht von alleine. "Jetzt müssen wir uns schleunigst auf Partnersuche begeben. Systemhäuser mit TI-Erfahrung wären mir dabei natürlich am liebsten", bemerkt Fuchs, der seine derzeitigen Vertriebspartner nicht zur Vermarktung der einverleibten Printlösungen verdonnern will.

Auch Gebhard Morent, Geschäftsführer der Elchinger Mannesmann Tally GmbH, wittert nach dem Eigentümerwechsel schon Morgenluft: "Mannesmann hat uns in der Entwicklung von Non-Impact-Druckern gestoppt, aber jetzt dürfen wir dieses Engagement wieder voll aufleben lassen", gibt sich Morent zuversichtlich. Mit der kontinuierlichen Ausweitung des Zeilendruckergeschäfts, einer verstärkten Aktivität im Laser- und Thermodruckerbereich sowie dem Einstieg in den Farblaserbereich will die Tally GmbH- so die künftige Firmierung - ihre Marktstellung weiter ausbauen. Ob Tally tatsächlich seinen allenfalls marginalen Marktanteilsvorsprung in Europa gegenüber Genicom ausbauen kann, wird von Branchenbeobachtern eher angezweifelt. Während der Erwerb des TI-Druckerbereichs seitens Genicom, die sich letztes Jahr vergeblich um die Bull-Tochter CompuPrint bemühte, als klares Zeichen der Stärke und als Gang in die Offensive gewertet wird, gelangen Marktkenner im Fall Mannesmann Tally zu einer anderen Einschätzung. Branchenfremden Investoren geht es in der Regel ausschließlich darum, eine möglichst hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erzielen. Das kann allerdings nur geschehen, wenn der Wert der Firma gesteigert wird, bevor man sie nach gewisser Zeit wieder veräußert. Beobachter gehen daher davon aus, daß die neuen Eigentümer Tally sehr genau unter die Lupe nehmen werden, um herauszufinden, welche Bereiche verlustbehaftet sind, um sich davon zu trennen. Doch Tally-Chef Morent sieht das ganz anders: "Eine Gefahr, daß es sich hierbei nur um eine kurzfristige Angelegenheit handelt, kann ich nicht erkennen."

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