Mansoft-PCs: Je weniger Großhandel, desto besser

20.02.1998

BRAUNSCHWEIG: Ein halbes Jahr nach dem Start zieht der französische PC-Anbieter Mansoft eine erste positive Bilanz seines Deutschland-Geschäfts. Vor allem UE-Kooperationen kaufen die MS Net-Rechner.

Wir haben den Markteinstieg und einen beachtlichen Anfangserfolg geschafft", lobt sich Jacques Paucker. Der Franzose und Mansoft-Chef, der in seiner Heimat zu den Großen im PC-Retail-Markt zählt, war im September letzten Jahres über den Rhein gesetzt (siehe ComputerPartner 13/1997). Sein Ziel in Deutschland: Erst einmal die Marke MS Net im Retail-Kanal etablieren und anschließend über den klassischen PC-Fachhandel Kurs auf den professionellen Anwender nehmen.

Die erste Etappe glaubt der Newcomer nun bereits zu einem guten Teil bewältigt zu haben. "Wir sind absolut zufrieden. Pro Monat verkaufen wir flächendeckend in Tausender-Stückzahlen", resümieren Thomas Jacobi und Peter White, die mit ihrer Marketingagentur den bisherigen Aufbau des Vertriebs in Deutschland organisiert haben. Als wichtigste Partner nennt Jacobi den Kaufhauskonzern Karstadt und die beiden UE-Handelskooperationen Interfunk und Ruefach. Im laufenden Jahr planen die beiden Braunschweiger einen Absatz von 28.000 Multimedia-PCs bei einem Umsatz von 40 Millionen Mark. Das wäre im Privatanwendermarkt ein Anteil von knapp 2,5 Prozent, legt man die von Dataquest für 1998 prognostizierte Zahl von 1,2 Millionen verkaufter PCs zugrunde.

Eine nennenswerte Nachfrage des klassischen IT-Handels nach den Rechnern "Made in France" gibt es noch nicht. Das bereitet bei Mansoft aber niemandem Kummer. Der Vorteil der drei oben genannten Abnehmer sei, daß man sich weitgehend den Weg über die Distribution sparen könne. Einstweilen demonstrieren Paucker und Co. ihren Optimismus durch die Gründung einer Mansoft Computerhandel GmbH. Den Geschäftsführer macht der Franzose selbst, das Tagesgeschäft obliegt dem Prokuristen Peter White, und zwar wie gehabt unter der Adresse der Vermarktungsagentur Jacobi & White. Eigenes Personal für die

deutsche GmbH soll in absehbarer Zeit nicht eingestellt werden. (ld)

Mansoft-Gründer Jacques Paucker glaubt an den Erfolg seiner Deutschland-Strategie.

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