Fünf Tipps für Managerinnen

Marion Rövekamp: "Frauen, arbeitet Vollzeit!"

07.12.2015
Von Michael Schweizer
Marion Rövekamp, Personalvorstand der DB Regio, will auch Mitarbeiterinnen mit Kindern helfen, ganztags zu arbeiten. Von Teilzeit hält sie weniger.

Frau Rövekamp, wenn eine junge Informatikerin gerade ihren Hochschulabschluss abgelegt hat und Sie fragt, warum sie beruflich zur Deutschen Bahn kommen sollte, was antworten Sie ihr?

Marion Rövekamp: Ich frage sie, was sie gerne machen würde. Mit unseren insgesamt über 500 Jobprofilen haben wir unseren gut 300.000 Mitarbeitern auch international viele Entwicklungsperspektiven zu bieten. Auf die junge Frau bezogen: Wir haben allein in diesem Jahr etwa 200 IT-Stellen zu besetzen - vom Softwarearchitekten bis zum Projektleiter. Den Großteil suchen wir im Frankfurter Raum für unsere Tochter DB Systel, die mit 3400 Mitarbeitern für alle IT- und TK-Projekte der Deutschen Bahn zuständig ist. Aber auch in meinem Geschäftsfeld, dem Personenverkehr, gibt es spannende Chancen für junge Informatikerinnen. Denn die Digitalisierung treibt uns um.

Marion Rövekamp ist seit vier Jahren Vorstand Personal DB Regio und Leiterin Personal Personenverkehr bei DB Mobility Logistics. Die studierte Juristin stieg 1990 bei der Deutschen Telekom ein und leitete verschiedene Niederlassungen, bevor sie die weltweite Verantwortung für die Abteilung People Development and Culture bei T-Systems übernahm. 2009 wechselte sie zu DB Regio.
Marion Rövekamp ist seit vier Jahren Vorstand Personal DB Regio und Leiterin Personal Personenverkehr bei DB Mobility Logistics. Die studierte Juristin stieg 1990 bei der Deutschen Telekom ein und leitete verschiedene Niederlassungen, bevor sie die weltweite Verantwortung für die Abteilung People Development and Culture bei T-Systems übernahm. 2009 wechselte sie zu DB Regio.
Foto: DB Regio

Das klingt, als hätte Ihr Unternehmen einen gewissen Nachholbedarf.

Marion Rövekamp: Wir wollen mehr junge Frau für technische Berufe begeistern. Dafür werben wir beispielsweise am Girls'Day und auf Messen. Auch entwickeln wir immer wieder besondere Aktionen wie etwa eigene Recruiting-Veranstaltungen für Frauen.

Warum müssen die Mädchen so aus der Reserve gelockt werden?

Marion Rövekamp: Unter anderem deshalb, weil ihnen leider immer noch in vielen Familien weniger technische Begabung zugetraut wird als den Jungen.

Mal geketzert: Was ist schlimm daran, wenn Technik im Wesentlichen Männersache ist? Das läuft doch ganz gut.

Marion Rövekamp: Wir brauchen angesichts des demografischen Wandels in Zukunft viele gut ausgebildete Fachkräfte - Männer wie Frauen gleichermaßen. Außerdem ändern sich mit der Digitalisierung viele Berufsbilder in hohem Tempo. Darauf müssen wir uns einstellen. Wir denken daher auch intensiv darüber nach, wie sich die Arbeitswelten umgestalten werden.

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