Wie lange geht der Boom noch?

Markt für IT-Projekte – Warnsignale mehren sich

11.10.2011
IT-Berater sollten sich auf eine baldige Durststrecke einstellen und vorsorgen, meint der BVSI.
Für IT-Freiberufler könnte es künftig wieder eng werden.
Für IT-Freiberufler könnte es künftig wieder eng werden.
Foto: Jan Schuler/Fotolia

Die Lage auf dem IT-Projekt-Markt ist zurzeit außerordentlich gut. Das Beratergeschäft boomt, und der Projektmarkt scheint von einer Krise weit entfernt. Trotzdem sollten sich IT-Berater die Frage stellen, wie es weitergeht. Denn die aktuellen Aktienmärkte, die immer ein Seismograf für wirtschaftliche Veränderungen sind, unterliegen extremen Schwankungen. In welche Richtung sich die Wirtschaft im nächsten Jahr entwickelt, ist deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorauszusehen.

Die Lage auf dem Aktienmarkt biete erfahrungsgemäß Hinweise darauf, wie die Wirtschaftslage und damit auch die Situation der IT-Freiberufler in einem halben Jahr aussehe, sagt BVSI-Vorstand Dr. Dirk Bisping. "Zurzeit kann noch niemand eine verlässliche Voraussage treffen, wie sich der IT-Projekt-Markt weiterentwickelt, aber die Warnsignale mehren sich."

Zur Erinnerung: Als in den Jahren 2001 und 2008 die Aktienmärkte einbrachen, wurde etwa ein halbes Jahr später der IT-Markt von der wirtschaftlichen Talfahrt erfasst. - Gegenwärtig häufen sich wieder die Vorzeichen einerglobalen Wirtschaftskrise: Mehrere EU-Staaten sind vom Kollaps bedroht, und es besteht definitiv eine Bedrohungslage für die Weltwirtschaft.

Von einer Abkühlung des IT-Marktes ist hingegen nichts zu spüren. Die IT-Geschäfte laufen ausgezeichnet. "Was Berater vor zwei Jahren noch an Anfragen in einem Monat erhielten, bekommen sie jetzt pro Woche", weiß Bisping. Neue Statistiken belegen zudem, was viele BVSI-IT-Freiberufler bestätigen: Die Honorare sind je nach Themengebiet im Vergleich zum Vorjahr um 5 bis 15 Euro gestiegen. Die Nachfrage nach freiberuflichen IT-Spezialisten ist enorm, es herrscht ein echter Fachkräftemangel.

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